Bauwerk
Siedlung „Gartenheim“
Roland Rainer - Wien (A) - 1999
Ein Erfolg der Produktion
Roland Rainers neue Siedlung bietet Kosten- und Planungsqualitäten
Das Produktionsexperiment, hat Roland Rainer einmal klargestellt, sei in der Architektur wichtiger als das Formexperiment. Die Siedlung „Gartenheim“ in Wien-Essling ist das bisher jüngste Beispiel aus der Hand des Doyens der österreichischen Baukunst.
8. Mai 1999 - Gert Walden
Dort, wo Wien in die transdanubische Tiefeben ausläuft, wurden vom Österreichischen Siedlungswerk 79 „Mietwohnungen“ errichtet, wie es im Jargon der, übrigens sehr knapp bemessenen, Förderungsbestimmungen heißt.
Für 73,4 Schilling Miete (inkl. Betriebskosten) und einem Eigenmittelanteil von 6600 Schilling wurden in Essling 50 zweigeschoßige und 2 dreigeschoßige Reihenhäuser, sowie 11 Maisonetten, 10 Garconnieren und 6 Atriumhäuser den Bewohnern zur Verfügung gestellt. Dazu noch ein Gemeinschaftshaus samt öffentlichem Platz, 77 Tiefgaragenparkplätze und vor allem jeweils ein privater Grünbereich pro „Wohnung“.
Die Koproduktion von Siedlungswerk und Roland Rainer kann sich - auch bautechnisch - sehen lassen und widerlegt das Vorurteil vom „teueren Architekten“. Denn Roland Rainer hat mit seiner Planung jenen wohnlich Mehrwert realisiert, der nur zum Teil in die Nutzwertrechnungen der Bauträger einfließen kann.
Dazu zählt zunächst die Qualität des Außenraumes: Ein Hauptweg führt durch die autofreie Siedlung und öffnet sich zum zentralen Platz. Die privaten Grünbereiche dagegen sind von außen nicht einsehbar. Lärmbelästigungen durch Nachbarn werden mit 30 Zentimeter-Ziegelwänden abgeschottet. Die Innenräume beweisen die Meisterschaft Roland Rainers in Sachen Behausungsfragen. Da wird kein Zentimeter verschenkt, da fehlen die bemühten künstlerischen Schnörksel: ein Haus ist ein Haus - nicht mehr, aber sicherlich nicht weniger. Im Raumprogramm sind die wichtigen Kriterien - ausreichend Platz, präzise Schwellenbereiche und Sichtverbindungen - für ein vernünftiges Zusammenleben erfüllt.
Wie überhaupt Roland Rainer sich in der Typologie an den anonymen Einfamilienhäusern der Gegend orientiert hat. Die Siedlung strahlt insgesamt eine entspannte Ruhe und Klarheit aus, welche häufig den gebauten Kapriolen der Wiener Stadterweiterungsgebiete abhanden gekommen ist.
Für 73,4 Schilling Miete (inkl. Betriebskosten) und einem Eigenmittelanteil von 6600 Schilling wurden in Essling 50 zweigeschoßige und 2 dreigeschoßige Reihenhäuser, sowie 11 Maisonetten, 10 Garconnieren und 6 Atriumhäuser den Bewohnern zur Verfügung gestellt. Dazu noch ein Gemeinschaftshaus samt öffentlichem Platz, 77 Tiefgaragenparkplätze und vor allem jeweils ein privater Grünbereich pro „Wohnung“.
Die Koproduktion von Siedlungswerk und Roland Rainer kann sich - auch bautechnisch - sehen lassen und widerlegt das Vorurteil vom „teueren Architekten“. Denn Roland Rainer hat mit seiner Planung jenen wohnlich Mehrwert realisiert, der nur zum Teil in die Nutzwertrechnungen der Bauträger einfließen kann.
Dazu zählt zunächst die Qualität des Außenraumes: Ein Hauptweg führt durch die autofreie Siedlung und öffnet sich zum zentralen Platz. Die privaten Grünbereiche dagegen sind von außen nicht einsehbar. Lärmbelästigungen durch Nachbarn werden mit 30 Zentimeter-Ziegelwänden abgeschottet. Die Innenräume beweisen die Meisterschaft Roland Rainers in Sachen Behausungsfragen. Da wird kein Zentimeter verschenkt, da fehlen die bemühten künstlerischen Schnörksel: ein Haus ist ein Haus - nicht mehr, aber sicherlich nicht weniger. Im Raumprogramm sind die wichtigen Kriterien - ausreichend Platz, präzise Schwellenbereiche und Sichtverbindungen - für ein vernünftiges Zusammenleben erfüllt.
Wie überhaupt Roland Rainer sich in der Typologie an den anonymen Einfamilienhäusern der Gegend orientiert hat. Die Siedlung strahlt insgesamt eine entspannte Ruhe und Klarheit aus, welche häufig den gebauten Kapriolen der Wiener Stadterweiterungsgebiete abhanden gekommen ist.
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