Bauwerk

Haus D.
königlarch architekten - Wien (A) - 2004
Haus D., Foto: Rupert Steiner
Haus D., Foto: Rupert Steiner
Haus D., Foto: Rupert Steiner

Um- und Zubau Haus D.

27. April 2008 - Az W
Das Haus D. liegt im 13. Wiener Gemeindebezirk in einer von der Stadtentwicklung definierten Schutzzone. Diese charakterisiert sich durch schmale und tiefe Grundstücke mit einer an der nördlichen Grundgrenze liegenden einhüftigen Bebauungsstuktur (ehemalige Fuhrwerkerhäuser). Dieser Umstand macht den Abriss bestehender Gebäude nahezu unmöglich. In jedem Fall ist die vorhande Bauform und Kubatur einzuhalten. Beim gegenständlichen Projekt mussten Dachform, Gebäudehöhe und vor allem das straßenseitige Erscheinungsbild erhalten bleiben.

Die Bauherrschaft erwarb das südliche Nachbargrundstück mit einer bestehenden alten Bebauung. Der Wunsch war, eine sogenannte Erweiterung zu ihrem bestehenden Wohnhaus zu schaffen mit den Funktionen Arbeiten, Wohnen und Gästebereich. Gleichzeitig sollte eine zukünftige Nutzung als eigenständiges Wohnhaus ohne Umbauten möglich sein.

Ein großzügiger, zum Garten hin geöffneter, zweigeschossiger Wohnraum mit offenem Kamin definiert den Wohnbereich. Daran anschliessend und etwas tiefer gelegt befindet sich der Arbeitsbereich des Bauherrn. (dieser Bereich soll zukünftig die Küche mit Essbereich bilden – sämtliche erforderlichen Anschlüsse sind vorgesehen). Die darüber liegende Galerie dient als Freizeitbereich (Billard). Die Gästezimmer, jeweils mit eigener Nasszelle, befinden sich im strassenseitigen Teil des Hauses.

Die innere Orientierung der Räumlichkeiten ergibt sich durch die vorgefundenen Parameter: Im Süden schliesst die Feuermauer eines dreigeschossigen Mehrfamilienhauses aus den 70-iger Jahren an, dies ist zugleich das Ende der Schutzzone. Im Norden befindet sich das bestehende Wohnhaus, der dazwischen liegende begrünte Innenhof dient als Erschliessungszone für beide Gebäude. Der Garten mit überdachtem Sitzplatz liegt im Osten. In der Folge öffnet sich das neue Gebäude mit den Glasfronten nach Norden und Osten, im Süden wird die Fassade weitgehend geschlossen.

Die vorgelagerten Holzschiebeläden dienen einerseits als Sichtschutz, zum andern auch als gestalterisches Element sowohl für den Innenraum als auch für die Gliederung des Gebäudes selbst.
Der intime, nicht einsehbare Innenhof erweitert den Wohnbereich – und umgekehrt - und bildet das Bindeglied zwischen Alt und Neu. Die ursprünglich vorgefundenen Materialien und Pflanzen finden sich in der Neugestaltung wieder.

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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