Bauwerk
Haus D
Peter Achhorner - Gießhübl (A) - 2005
Drei Kategorien Landschaft
Umsichtig und, klug öffnete Architekt Peter Achhorner das geschlossene System eines Fertigteilhauses aus den 90ern zur Landschaft. Statt dem Kelleroktogon ragt nun ein zweistöckiger, transparenter Zubau aus dem Haus, der dem Wohnraum einen in der Landschaft schwebenden Essplatz, der Küche Licht und der Gaupe eine Terrasse schenkt. Den Keller verwandelt er zum Salon mit Vinothek am Pool.
23. Juli 2005 - Isabella Marboe
Vor über 15 Jahren verliebte sich die Baufrau auf Anhieb in den Fahnengrund am Gießhübler Südhang. Blick-und verkehrslärmsicher führt eine Zufahrt im Norden an Nachbars Haus und Garten vorbei auf die ca. 20 m breite, über 80 m lange Parzelle, die im Süden stark abfällt. Ein mächtiger Feldahorn markiert den Beginn des bebaubaren, oberen Streifens, weit blickt man in die naturgeschützten Wälder der Föhrenberge, vom sonnenbeschienenen Anninger winkt der „Husarentempel“. Nah an der Außenringautobahn, taucht man im versteckten Gartenidyll mit Nuss- und Kirschbaum ins grüne Fichten-Ahorn-Dickicht. Die einmalige Option erforderte rasches Handeln, man ließ sich ein zweistöckiges, unterkellertes Öko-Brauchl-Fertigteilhaus mit Satteldach aufstellen.
Das Paar lebte lang im Ausland, die zwei Kinder zogen aus, räumlich und energetisch entsprach der fliederfarbige Bau mit postmodernem Portal und dunklem Keller nicht mehr. Das Stahlbetonoktogon, das als künftiges Wintergartenfundament in den Südhang ragte, verstellte Zugang und Blick, buchtete sich als Terrassenhälfte in den Wohnraum darüber, wo es die Baufrau satt hatte, an der verwinkelten Küche im hinteren Ostwinkel zu stehen. Man wollte Carport, Pool, Sauna, Vinothek, endlich den Garten auch innen erleben, die verwaisten Kinderzimmer als Schrank-und Arbeitsraum nutzen. Peter Achhorner sollte das Haus ausbauen und energietechnisch aufrüsten.
Der Fertigteilbau aus vorgefertigten Holzelementen entsprach dem reinkarnierten Architekten-Albtraum: ein in sich geschlossenes System, das Eingriffe nur im Raster zuließ. Achhorner analysierte es, verstärkte die Dämmung, Tragstruktur und Fensteröffnungen blieben unangetastet. Das Haus wurde dezentgrau gestrichen, von stilistischen Zierelementen und dem Kelleroktogon mit der tragenden Säule dahinter befreit. Ihre statische Funktion erfüllt nun ein Stahlbetonunterzug, der auch das Licht trägt. Er ermöglicht, die Gartenfassade vom Keller bis vor die Dachgaupe aufzureißen und um Zubauten zu bereichern. Vom Salon am Pool übers schwebend neue Sitzen am Esstisch im Glasquader, der kühn in die Luft ragt, bis zum Balkon darüber bietet das Innere nun drei Kategorien von Landschaftserleben. Nahtlos geht die Lärchenterrasse draußen in die spiegelglatte Wasserfläche über, als Horizontalpanorama winkt der Garten in den Saunaruheraum.
Als hauchzarte Klammer schwebt das Eingangsvordach zum Carport, knickt um West-und Südfassade, um auch die Sichtbetonstiege zum Garten zu bedecken. Entlang einer mattierten Folienscreen, auf die das Laub schöne Schatten wirft, schreitet man zur Saunabox unter den Lärchenkanthölzern, wo das Auto parkt. Auf drei Fundamentpunkten schwebt sie schräg überm Gelände, in das man entspannt vom Liegeraum blickt. Glas deckt den Weg zwischen Sauna und transparentem Zubau, der statt des Oktogons auf die Terrasse ragt. Er macht Keller zum zweiten Wohnraum am Edelstahlpool, wenn die Landschaft im Nachtdunkel versinkt, beginnt es zu leuchten, für erhöhten Genuss sorgt die wohltemperierte, luftbefeuchtete Vinothek im dunklen Nordosteck. Eine glasumhauste, blickdurchlässige Holzstiege auf zwei Stahlwangen führt auf den transparenten Essplatz, der kühn auf einer einzigen Stahlstütze im Eck aus dem Raum ragt und die Terrasse beschattet.
Dreiseitig verglast, hebt er in die Landschaft ab, bringt Natur und Licht herein. Er schuf im Südosten endlich dem offenen Küchenblock mit Bar einen Platz an der Sonne. Dahinter ist nun eine Bibliothek an der neuen Stiege nach oben, vom dachbegaupten Arbeitsplatz tritt man auf den Balkon: ein Hochstand mit Fernsicht ins Burgenland.
Das Paar lebte lang im Ausland, die zwei Kinder zogen aus, räumlich und energetisch entsprach der fliederfarbige Bau mit postmodernem Portal und dunklem Keller nicht mehr. Das Stahlbetonoktogon, das als künftiges Wintergartenfundament in den Südhang ragte, verstellte Zugang und Blick, buchtete sich als Terrassenhälfte in den Wohnraum darüber, wo es die Baufrau satt hatte, an der verwinkelten Küche im hinteren Ostwinkel zu stehen. Man wollte Carport, Pool, Sauna, Vinothek, endlich den Garten auch innen erleben, die verwaisten Kinderzimmer als Schrank-und Arbeitsraum nutzen. Peter Achhorner sollte das Haus ausbauen und energietechnisch aufrüsten.
Der Fertigteilbau aus vorgefertigten Holzelementen entsprach dem reinkarnierten Architekten-Albtraum: ein in sich geschlossenes System, das Eingriffe nur im Raster zuließ. Achhorner analysierte es, verstärkte die Dämmung, Tragstruktur und Fensteröffnungen blieben unangetastet. Das Haus wurde dezentgrau gestrichen, von stilistischen Zierelementen und dem Kelleroktogon mit der tragenden Säule dahinter befreit. Ihre statische Funktion erfüllt nun ein Stahlbetonunterzug, der auch das Licht trägt. Er ermöglicht, die Gartenfassade vom Keller bis vor die Dachgaupe aufzureißen und um Zubauten zu bereichern. Vom Salon am Pool übers schwebend neue Sitzen am Esstisch im Glasquader, der kühn in die Luft ragt, bis zum Balkon darüber bietet das Innere nun drei Kategorien von Landschaftserleben. Nahtlos geht die Lärchenterrasse draußen in die spiegelglatte Wasserfläche über, als Horizontalpanorama winkt der Garten in den Saunaruheraum.
Als hauchzarte Klammer schwebt das Eingangsvordach zum Carport, knickt um West-und Südfassade, um auch die Sichtbetonstiege zum Garten zu bedecken. Entlang einer mattierten Folienscreen, auf die das Laub schöne Schatten wirft, schreitet man zur Saunabox unter den Lärchenkanthölzern, wo das Auto parkt. Auf drei Fundamentpunkten schwebt sie schräg überm Gelände, in das man entspannt vom Liegeraum blickt. Glas deckt den Weg zwischen Sauna und transparentem Zubau, der statt des Oktogons auf die Terrasse ragt. Er macht Keller zum zweiten Wohnraum am Edelstahlpool, wenn die Landschaft im Nachtdunkel versinkt, beginnt es zu leuchten, für erhöhten Genuss sorgt die wohltemperierte, luftbefeuchtete Vinothek im dunklen Nordosteck. Eine glasumhauste, blickdurchlässige Holzstiege auf zwei Stahlwangen führt auf den transparenten Essplatz, der kühn auf einer einzigen Stahlstütze im Eck aus dem Raum ragt und die Terrasse beschattet.
Dreiseitig verglast, hebt er in die Landschaft ab, bringt Natur und Licht herein. Er schuf im Südosten endlich dem offenen Küchenblock mit Bar einen Platz an der Sonne. Dahinter ist nun eine Bibliothek an der neuen Stiege nach oben, vom dachbegaupten Arbeitsplatz tritt man auf den Balkon: ein Hochstand mit Fernsicht ins Burgenland.
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