Bauwerk
Kleingartenhaus
Martina Eichberger, Johannes Kirnbauer - Wien (A)
Kleingartenidyll mit Seeblick
Konsequent verwirklichte sich Baufrau und Planerin Martina Eichberger am Pachtgrund im Kleingartenverein Zukunft ihren Traum vom sommerlichen Leben mit drei Kindern. Mit pergolabeschatteter Terrasse am Biotop im Süden, offenem Wohnraum vorm Obstgartenstreifen im Osten und lauschigem Schlafgeschoss sorgt hier nun ein puristischer, lärchenholzverkleideter Hausquader für Lebenskomfort und moderne Architektur.
15. Oktober 2005 - Isabella Marboe
Heftig tost der Verkehr am Johnstrassen-Possingergassenhügel. Hinter Plakatwänden, Universitätssportzentrum und Gymnasium aber legt sich ab der stark befahrenen Gablenzgasse der Kleingartenverein „Zukunft“ idyllisch über die Schmelz. Heuer wird die freundliche Lunge für abgasgeplagte Stadtflaneure mit Spielplatz an bank-und baumgesäumten Wegen 85 Jahre alt. 680 Parzellen gruppieren sich hier ums Schutzhaus zur Zukunft mit den alten Kastanien. Streng regeln die Vereinsstatuten, wie Grund und Boden dieses durchgrünten innerstädtischen Kleingartengebiets zu bepflanzen und bebauen sind. Die einsichtigen Gärten muss pro 50 m² ein Obstbaum zieren, Häuser dürfen max. 35 m² groß sein, Wasser gibt es nur von März bis Mitte November, dann blühen Natur und Leben.
Hier verlebte die Bauphysikerin und ausgebildete Architektin Martina Eichberger ihre Kindheit, auch ihr Nachwuchs tobte am großelterlichen, kaum 300 m² Pachtgrund freudig umher. In erster Reihe bildet seine Westflanke vorm Gymnasium am Hauptfußweg gleichsam die Vorhut, im Norden sticht der Vereinsweg tief in die Kleingärten dahinter. Fernab der Wege, duckte sich das desolate, lehmverfachte alte Häuslein an die Südgrundgrenze. Hausmann Johannes Kirnbauer ist Tischler und Bauingenieurstudent, das Paar baute neu und setzte mit minimalem Budget, viel Eigenleistung und Lärchenholz auf kaum 33 m² konsequent ihren Sommerhaus-Traum im Kleingarten um. Freunde kommen oft, man wollte eine gastliche Wohnküche und hautnah die Jahreszeiten erleben. Abends sollten die drei Kinder ruhig schlafen und die Eltern sich im Strahl der Abendsonne auf einer Terrasse ein Glas Wein gönnen können.
Kellerlos steht das Haus von kaum 5 x 6,7 m auf einer Fundamentplatte am Nordwesteck. So kann sich der morgenbesonnte alte Apfel-und Birnbaumgarten über die ganze Länge entfalten, wo Schaukel und Sandkiste die Kleinen beglücken. Die Küche liegt strategisch blickgünstig nord-osteck- verglast im Erdgeschoss. Quer durchlüftbar, bringen die Fenster mit der hinterlüfteten Holzfassade klimaanlagefrei ein gutes Raumklima, Wasserquelle ist der Regen. Rundum mit horizontalen, schmalen Lärchenlatten verkleidet, fügt sich der puristische Quader wunderbar in seine Umgebung. Gegen Sonne und Einbruch schützen die Lamellen, die sich auf einer zarten Metallschiene bündig vor die Fenster schieben lassen, an der Ostlängsfront vorm Kochwohnraum sind sie platzsparend hochklappbar auch als Tisch im Freien zu verwenden. Wenn die Nacht hereinbricht, ist das Haus ganz zu.
Tagsüber schimmert durchs Über-Eck-Glas schon vom Vereinsweg über die transparente Wohraumfront der Hintergarten durch, wo an der schilfgedeckten Südterrasse mit der weinrankenbewachsenen Pergola am kleinen Biotop Seegefühle aufkommen. Der Eingang liegt einraumteilend mittig im Osten zwischen dem 2,50 m hohen Wohnen und der niederen Küche. Das Erdgeschoss an der leicht übers Wasser ragenden Terrasse ist weiß verputzt, über der steilen Lärchenstiege aber herrscht unter der Flachdachneigung im rundum nut-und feder-fichtenholzverkleideten Raum Matratzenlagerromantik: hier schafft der Deckensprung ein Kinderschlafpodest vorm extra niederen, abendbesonnten Fensterband, die Eltern haben im Süden mehr Höhe und Glas mit Ablage und Ausblick. Alle Wände des zellulosegedämmten Holzriegelleichtbaus sind in der Zimmerei vorgefertigt, die Decke aus Massivholz, jede Wand-Fenster-Treppen-Nische als Stauraum genutzt. Ein langer Gartenschuppen schirmt im Westen vom Gehweg ab, der Vorbereich wird noch mit einer Grünlaube gestaltet und so eine Atmosphäre mehr in den Kleingarten zaubern.
Hier verlebte die Bauphysikerin und ausgebildete Architektin Martina Eichberger ihre Kindheit, auch ihr Nachwuchs tobte am großelterlichen, kaum 300 m² Pachtgrund freudig umher. In erster Reihe bildet seine Westflanke vorm Gymnasium am Hauptfußweg gleichsam die Vorhut, im Norden sticht der Vereinsweg tief in die Kleingärten dahinter. Fernab der Wege, duckte sich das desolate, lehmverfachte alte Häuslein an die Südgrundgrenze. Hausmann Johannes Kirnbauer ist Tischler und Bauingenieurstudent, das Paar baute neu und setzte mit minimalem Budget, viel Eigenleistung und Lärchenholz auf kaum 33 m² konsequent ihren Sommerhaus-Traum im Kleingarten um. Freunde kommen oft, man wollte eine gastliche Wohnküche und hautnah die Jahreszeiten erleben. Abends sollten die drei Kinder ruhig schlafen und die Eltern sich im Strahl der Abendsonne auf einer Terrasse ein Glas Wein gönnen können.
Kellerlos steht das Haus von kaum 5 x 6,7 m auf einer Fundamentplatte am Nordwesteck. So kann sich der morgenbesonnte alte Apfel-und Birnbaumgarten über die ganze Länge entfalten, wo Schaukel und Sandkiste die Kleinen beglücken. Die Küche liegt strategisch blickgünstig nord-osteck- verglast im Erdgeschoss. Quer durchlüftbar, bringen die Fenster mit der hinterlüfteten Holzfassade klimaanlagefrei ein gutes Raumklima, Wasserquelle ist der Regen. Rundum mit horizontalen, schmalen Lärchenlatten verkleidet, fügt sich der puristische Quader wunderbar in seine Umgebung. Gegen Sonne und Einbruch schützen die Lamellen, die sich auf einer zarten Metallschiene bündig vor die Fenster schieben lassen, an der Ostlängsfront vorm Kochwohnraum sind sie platzsparend hochklappbar auch als Tisch im Freien zu verwenden. Wenn die Nacht hereinbricht, ist das Haus ganz zu.
Tagsüber schimmert durchs Über-Eck-Glas schon vom Vereinsweg über die transparente Wohraumfront der Hintergarten durch, wo an der schilfgedeckten Südterrasse mit der weinrankenbewachsenen Pergola am kleinen Biotop Seegefühle aufkommen. Der Eingang liegt einraumteilend mittig im Osten zwischen dem 2,50 m hohen Wohnen und der niederen Küche. Das Erdgeschoss an der leicht übers Wasser ragenden Terrasse ist weiß verputzt, über der steilen Lärchenstiege aber herrscht unter der Flachdachneigung im rundum nut-und feder-fichtenholzverkleideten Raum Matratzenlagerromantik: hier schafft der Deckensprung ein Kinderschlafpodest vorm extra niederen, abendbesonnten Fensterband, die Eltern haben im Süden mehr Höhe und Glas mit Ablage und Ausblick. Alle Wände des zellulosegedämmten Holzriegelleichtbaus sind in der Zimmerei vorgefertigt, die Decke aus Massivholz, jede Wand-Fenster-Treppen-Nische als Stauraum genutzt. Ein langer Gartenschuppen schirmt im Westen vom Gehweg ab, der Vorbereich wird noch mit einer Grünlaube gestaltet und so eine Atmosphäre mehr in den Kleingarten zaubern.
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