Bauwerk
Sammlung Oskar Reinhart
Annette Gigon, Mike Guyer - Winterthur (CH) - 1998
Ein Kunstmuseum mit privatem Ambiente
Umbau der Sammlung Reinhart am Römerholz abgeschlossen
Nach gut anderthalbjähriger Bauzeit wird die Sammlung Oskar Reinhart am Römerholz in Winterthur dieses Wochenende wiedereröffnet. Das Anfang dieses Jahrhunderts erbaute ehemalige Wohnhaus Oskar Reinharts wurde nach Plänen von Annette Gigon und Mike Guyer renoviert und teilweise umgebaut. Die Parkanlage steht nun auch für Besucher offen.
4. Dezember 1998
Nach dem Tod des Winterthurer Kunstsammlers und Mäzens Oskar Reinhart im Jahr 1965 ging seine Sammlung von rund zweihundert Meisterwerken europäischer Malerei von Cranach und Grünewald bis Cézanne und van Gogh – eine der wichtigsten Schweizer Privatsammlungen – in den Besitz der Eidgenossenschaft über. Die Villa «Am Römerholz» am Stadtrand von Winterthur, in der Reinhart seit den zwanziger Jahren gewohnt hatte, wurde in ein Museum umgewandelt und teilweise umgebaut. Seit der Eröffnung des Museums 1970 wurden kaum mehr Renovationen vorgenommen. Nach über zwanzig Jahren zeigten sich in den Räumen und an den technischen Einrichtungen zusehends Abnützungserscheinungen; der Schutz der gezeigten Kunstwerke schien nicht mehr gewährleistet. Anfang der neunziger Jahre begannen die Vorarbeiten für die Renovation des Gebäudes. Die Anlage sollte im ganzen erhalten bleiben. Aus vier Vorschlägen wurde das Projekt der Zürcher Architekten Annette Gigon und Mike Guyer ausgewählt. Im Mai 1997 begannen die Bauarbeiten, im September dieses Jahres wurden sie abgeschlossen. Die Gesamtkosten für den Umbau belaufen sich auf 6,5 Millionen Franken. Das Museum wird heute Freitag von Bundesrätin Ruth Dreifuss offiziell eröffnet und ist ab Samstag wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
Licht- und Sicherheitstechnik
Das 1915 im Stil eines französischen Landhauses erbaute «Römerholz» war 1924 von Oskar Reinhart erworben worden. Im darauffolgenden Jahr liess Reinhart einen Galerieanbau für seine Kunstsammlung errichten. Der Entwurf für den jetzigen Umbau von Annette Gigon und Mike Guyer, die sich durch verschiedene Museumsbauten einen Namen gemacht haben, sah vor, den ursprünglichen Zustand des Hauses soweit als möglich wiederherzustellen, um den Charakter des «Römerholzes» als eines Kunstmuseums mit privatem Ambiente zu bewahren. Anderseits sollte es an die heutigen Anforderungen in bezug auf Licht- und Sicherheitstechnik und auf Infrastruktur angepasst werden. Bei allen Veränderungen sollten die Kunstwerke im Mittelpunkt stehen. Ihnen sollte ein Umfeld geboten werden, in dem ihre Qualitäten möglichst gut zur Geltung kommen.
Drei neue Ausstellungsräume
Dazu wurden verschiedene Mittel eingesetzt. Einzelne Ausstellungsräume wurden durch Neubauten ersetzt, andere durch einfache Renovationen angepasst oder – wie etwa das ehemalige Esszimmer – in den ursprünglichen Zustand zurückgeführt. Um für Skulpturen bessere Lichtverhältnisse zu schaffen, wurden beispielsweise vermauerte Fenster freigelegt. Die ursprüngliche Raumaufteilung wurde teilweise wiederhergestellt und das ganze Museum rollstuhlgängig gestaltet. Auf dem Grundriss des früheren Verbindungstraktes zwischen Wohnhaus und Galerieanbau sind drei neue Ausstellungsräume errichtet worden. Im grössten dieser Räume werden Gemälde gezeigt, die kleinen beherbergen gleichsam als graphische Kabinette lichtempfindliche Papierarbeiten. Die neuen Galeriesäle bilden mit ihren Oberlichtaufbauten die auch von aussen am deutlichsten sichtbare Neuerung.
Nach der Neueröffnung ist nun auch die historische Parkanlage der Villa am Römerholz für Besucherinnen und Besucher zugänglich. Ausserdem ist zwischen dem SBB-Bahnhof Winterthur und dem «Römerholz» ein Busbetrieb eingerichtet worden. Ab Samstag verkehrt, vorerst bis Ende 1999, während der Öffnungszeiten des Museums stündlich ein Bus, der von Dienstag bis Samstag auch das Museum Oskar Reinhart am Stadtgarten und das Kunstmuseum bedient; am Sonntag werden auf dem Rückweg vom «Römerholz» auch die Villa Flora und das Fotomuseum in den Kurs einbezogen.
Die Sammlung Oskar Reinhart am Römerholz (Haldenstrasse 95) ist ab Samstag für das Publikum geöffnet. Der Bus ab SBB-Bahnhof Winterthur verkehrt zwischen 9 Uhr 45 und 16 Uhr 45 stündlich.
Licht- und Sicherheitstechnik
Das 1915 im Stil eines französischen Landhauses erbaute «Römerholz» war 1924 von Oskar Reinhart erworben worden. Im darauffolgenden Jahr liess Reinhart einen Galerieanbau für seine Kunstsammlung errichten. Der Entwurf für den jetzigen Umbau von Annette Gigon und Mike Guyer, die sich durch verschiedene Museumsbauten einen Namen gemacht haben, sah vor, den ursprünglichen Zustand des Hauses soweit als möglich wiederherzustellen, um den Charakter des «Römerholzes» als eines Kunstmuseums mit privatem Ambiente zu bewahren. Anderseits sollte es an die heutigen Anforderungen in bezug auf Licht- und Sicherheitstechnik und auf Infrastruktur angepasst werden. Bei allen Veränderungen sollten die Kunstwerke im Mittelpunkt stehen. Ihnen sollte ein Umfeld geboten werden, in dem ihre Qualitäten möglichst gut zur Geltung kommen.
Drei neue Ausstellungsräume
Dazu wurden verschiedene Mittel eingesetzt. Einzelne Ausstellungsräume wurden durch Neubauten ersetzt, andere durch einfache Renovationen angepasst oder – wie etwa das ehemalige Esszimmer – in den ursprünglichen Zustand zurückgeführt. Um für Skulpturen bessere Lichtverhältnisse zu schaffen, wurden beispielsweise vermauerte Fenster freigelegt. Die ursprüngliche Raumaufteilung wurde teilweise wiederhergestellt und das ganze Museum rollstuhlgängig gestaltet. Auf dem Grundriss des früheren Verbindungstraktes zwischen Wohnhaus und Galerieanbau sind drei neue Ausstellungsräume errichtet worden. Im grössten dieser Räume werden Gemälde gezeigt, die kleinen beherbergen gleichsam als graphische Kabinette lichtempfindliche Papierarbeiten. Die neuen Galeriesäle bilden mit ihren Oberlichtaufbauten die auch von aussen am deutlichsten sichtbare Neuerung.
Nach der Neueröffnung ist nun auch die historische Parkanlage der Villa am Römerholz für Besucherinnen und Besucher zugänglich. Ausserdem ist zwischen dem SBB-Bahnhof Winterthur und dem «Römerholz» ein Busbetrieb eingerichtet worden. Ab Samstag verkehrt, vorerst bis Ende 1999, während der Öffnungszeiten des Museums stündlich ein Bus, der von Dienstag bis Samstag auch das Museum Oskar Reinhart am Stadtgarten und das Kunstmuseum bedient; am Sonntag werden auf dem Rückweg vom «Römerholz» auch die Villa Flora und das Fotomuseum in den Kurs einbezogen.
Die Sammlung Oskar Reinhart am Römerholz (Haldenstrasse 95) ist ab Samstag für das Publikum geöffnet. Der Bus ab SBB-Bahnhof Winterthur verkehrt zwischen 9 Uhr 45 und 16 Uhr 45 stündlich.
Für den Beitrag verantwortlich: Neue Zürcher Zeitung
Ansprechpartner:in für diese Seite: nextroom
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Schweizerische Eidgenossenschaft
Tragwerksplanung