Bauwerk

Bergbaumuseum Leogang
Ulrich Stöckl - Leogang (A) - 2003
Bergbaumuseum Leogang, Foto: Ulrich Stöckl
Bergbaumuseum Leogang, Foto: Ulrich Stöckl

Jurytext Architekturpreis Land Salzburg 2004

27. Oktober 2005 - Initiative Architektur
Die Erweiterung des Bergbaumuseums in Leogang stellt eine gleichermaßen bemerkenswerte wie sympathische Haltung dar. Prämiert wird ein Projekt, das auf lokale Eigeninitiative und dabei offensichtlich auf den rührigen Einsatz einer Person zurückzuführen ist, die den unschätzbaren Wert der über Jahrhunderte gehüteten und gesammelten „Reliquien“ des Bergbaues erkannt hat und ihnen einen angemessenen Platz schaffen wollte.

Die Erweiterung zeigt, dass es dem Initiator nicht vordergründig darum gegangen sein kann, sich ein Denkmal zu setzen. Das ist sympathisch. Das Konzept schafft nämlich ein Mehr an Ausstellungsflächen durch einen neuen „Raum unter Tag“, der sich an der Oberfläche nur durch begehbare Glasdeckenfelder abzeichnet. Der denkmalgeschützte Bau des Museums - ursprünglich ein Bauernhaus - bleibt dadurch als Solitär in einer dörflichen Struktur erhalten, die geformt ist durch kleine bäuerliche Einzelobjekte inmitten von Obstgärten. Mit der Bauaufgabe wurde ein junger, noch unerfahrener Architekt aus dem Ort beauftragt, dem man also Vertrauen entgegenbrachte.

Wenn auch die Realisierung des Konzeptes nicht ganz so virtuos, so konsequent, wie das wünschenswert wäre, durchgezogen ist, so ist vor allem lobenswert, dass der Zubau ganz ohne Fortschreibung eines vermeintlichen Traditionalismus auskommt, der sich im Zitieren rustikaler Stilelemente erschöpft. Der Museumserhalter wäre gut beraten, auch die Ausstellungsgestaltung in professionelle Hände zu legen und ebenso engagiert Mittel dafür aufzutreiben. (Jurytext Architekturpreis Land Salzburg 2004, Karin Tschavgova)

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Für den Beitrag verantwortlich: Initiative Architektur

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