Bauwerk
Pferdestall
Six & Petritsch - Friesach (A) - 2000
28. Oktober 2005 - Az W
Während in bestimmten landwirtschaftlichen Bereichen wie etwa dem Weinbau die Architektur als Ausdruck eines verfeinerten Lebensstils auch eine bestimmte hedonistische Rolle übernehmen kann, wurde hier in aller zu Gebote stehenden Einfachheit über die Neuverwendung eines funktionslos gewordenen Nutzgebäudes - eigentlich nicht mehr als ein Dach mit Silokesseln - nachgedacht. Der Bauherr hatte die Idee, die Bausubstanz als Einstellmöglichkeit für Reitpferde zu nutzen, wobei der Umbau so zu konzipieren war, dass er großteils in Eigenleistung und mit eigenen Materialien (Holz aus dem eigenen Wald) umgesetzt werden konnte. Das vorhandene Dach mit seiner noch tragfähigen Holzkonstruktion (Bockpfettendachstuhl) blieb aus wirtschaftlichen Gründen stehen und überspannt nun die Reihe der vier separierten Außenboxen aus verzinkten Stahlrahmen mit auswechselbaren Füllelementen aus gehobeltem Fichtenholz.
Der „Dachboden“ dient zur Lagerung von Futtermittel und Streugut, das über Dachluken direkt in die einzelnen Boxen eingebracht werden kann; um ein maschinelles Entmisten zu ermöglichen, sind die Zwischenwände des Stalls drehbar. Im Alternieren von massiven, undurchsichtigen und durchlüfteten Elementen klingen an der Fassade lokale Bautraditionen an. Hinter der luftdurchlässigen Lattung befindet sich – jeweils dem Pferdeabstellplatz direkt zugeordnet – eine kleine Sattelkammer, in der das Zaum- und Sattelzeug optimal abtrocknen kann. Das obere Drittel der Stalltüren ist zu Belichtungs- und Belüftungszweckens eigens öffenbar und ermöglicht den Pferden, dann und wann einen Blick in die Außenwelt zu werfen. (Text: Gabriele Kaiser)
Der „Dachboden“ dient zur Lagerung von Futtermittel und Streugut, das über Dachluken direkt in die einzelnen Boxen eingebracht werden kann; um ein maschinelles Entmisten zu ermöglichen, sind die Zwischenwände des Stalls drehbar. Im Alternieren von massiven, undurchsichtigen und durchlüfteten Elementen klingen an der Fassade lokale Bautraditionen an. Hinter der luftdurchlässigen Lattung befindet sich – jeweils dem Pferdeabstellplatz direkt zugeordnet – eine kleine Sattelkammer, in der das Zaum- und Sattelzeug optimal abtrocknen kann. Das obere Drittel der Stalltüren ist zu Belichtungs- und Belüftungszweckens eigens öffenbar und ermöglicht den Pferden, dann und wann einen Blick in die Außenwelt zu werfen. (Text: Gabriele Kaiser)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig