Bauwerk

WienerBerg Dojo
Michael Loudon, Walter Hans Michl, Walter Zschokke - Wien (A) - 2003
WienerBerg Dojo, Foto: Friedrich Achleitner
WienerBerg Dojo, Foto: Friedrich Achleitner
11. November 2005 - Az W
Die Übungsanlage des Kyudojo Vereins am Wienerberg für traditionelles japanisches Bogenschießen besteht aus einer Abschusshalle und einem Zielhaus, das 28 Meter vom Standpunkt des Bogenschützen entfernt liegt. „Befähigte Vereinsmitglieder“ – drei Architekten, die diese Sportart ausüben – haben innerhalb eines knappen Budgetrahmens diese in ihrer Bescheidenheit angemessene Anlage (Holzständerkonstruktion mit Wänden aus OSB-Platten, Dachfläche Rippen-Konstruktion: Balken und OSB-Platten verschraubt) konzipiert und umgesetzt.

Obwohl beide Baukörper aus Holz konstruktiv und formal eine angenehme Neutralität ausstrahlen, also keine dezitierten Eigenschaften weder des Stadelhaften noch des augenscheinlich „Japanischen“ aufweisen, teilt sich beim Betreten der Abschusshalle die Besonderheit des Raums unmittelbar mit. Das mag an den Proportionen des Gebäudes liegen, an seiner ungewohnt starken Ambivalenz zwischen Innen- und Außenraum, aber auch an seiner „Einrichtung“: am Zuseherpodest, wo nach japanischer Tradition Tee getrunken und die Ruhe eines „nichtreligiösen Sakralraums“ genossen werden kann, sowie an den kraftkonzentrierten Instrumenten und Requisiten des Bogenschießens selbst. (Text: Gabriele Kaiser)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

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Architektur

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Wiener Kyudojo Verein