Bauwerk
wildwechsel - Wohnhaus Weingut Hirsch
LOOPING ARCHITECTURE - Hadersdorf-Kammer (A) - 2004
27. November 2005 - Az W
Die Chronik des Weinguts reicht bis ins Jahr 1878 zurück, als die Familie Hirsch den aus dem 16. Jahrhundert stammenden ehemaligen Zehenthof des Stiftes Passau erwarb. Der eigentliche Weinanbau setzte 100 Jahre später ein, und im Zuge wachsender Produktion wurden die Anbauflächen im Laufe der Zeit um Top-Lagen im Kamptal erweitert, sodass das Weingut, das seit 2000 ausschließlich Weißweine der Rebsorten Riesling und Grüner Veltliner herstellt, nun insgesamt 24 Hektar umfasst, großteils in hochwertigen Lagen am Heiligenstein, am Gaisberg und in der Riede Lamm. Die Steigerung und Spezifizierung der Weinproduktion bedingten auch bauliche Maßnahmen am und rund um den historischen Bestand, die von 1998 bis 2003 von Franz Rendl durchgeführt wurden, während die jüngsten, hier thematisierten „wohnlichen“ Interventionen von looping architecture stammen.
Durch die Hochwasserkatastrophe 2002 war auch das Stammhaus der Familie Hirsch schwer in Mitleidenschaft gezogen worden, sodass man sich entschloss, die notwendige Generalsanierung mit punktuellen Umbauten und funktionalen Anpassungen zu verknüpfen. Um im ersten Obergeschoss eine abgeschlossene Wohneinheit schaffen zu können, wurde ein angrenzender Rohdachboden in den neuen Grundriss integriert, ohne die Silhouette der Baukörper zu verändern. Das flache Band der Dachflächenfenster erhellen den nun zum Esszimmer adaptierten Dachraum, der mit der niveuaversetzten Küche in direkter Beziehung steht und zu einer Terrasse orientiert ist, die durch Aufbrechen eines Daches über dem Wirtschafts- und Garagentrakt sich gartenseitig öffnet, aber dem belebten Wirtschaftshof einen eher geschlossenen Rücken zuwendet. Die Stahlkonstruktion mit den beweglichen Holzlamellen-Paneelen zeichnet die ursprüngliche Form und Neigung des Daches nach, gewissermaßen wie ein offener Dachstuhls ohne Ziegeleindeckung. Da die subtile Eingliederung des Neuen in Bestehendes ein wichtiger Bestandteil der gesamten Planung war, präsentiert sich auch die neue Stahlaußentreppe entlang des Wirtschaftstraktes im schlichten Lamellenkleid, so selbstverständlich, als wäre sie immer schon hier gestanden. (Text: Gabriele Kaiser)
Durch die Hochwasserkatastrophe 2002 war auch das Stammhaus der Familie Hirsch schwer in Mitleidenschaft gezogen worden, sodass man sich entschloss, die notwendige Generalsanierung mit punktuellen Umbauten und funktionalen Anpassungen zu verknüpfen. Um im ersten Obergeschoss eine abgeschlossene Wohneinheit schaffen zu können, wurde ein angrenzender Rohdachboden in den neuen Grundriss integriert, ohne die Silhouette der Baukörper zu verändern. Das flache Band der Dachflächenfenster erhellen den nun zum Esszimmer adaptierten Dachraum, der mit der niveuaversetzten Küche in direkter Beziehung steht und zu einer Terrasse orientiert ist, die durch Aufbrechen eines Daches über dem Wirtschafts- und Garagentrakt sich gartenseitig öffnet, aber dem belebten Wirtschaftshof einen eher geschlossenen Rücken zuwendet. Die Stahlkonstruktion mit den beweglichen Holzlamellen-Paneelen zeichnet die ursprüngliche Form und Neigung des Daches nach, gewissermaßen wie ein offener Dachstuhls ohne Ziegeleindeckung. Da die subtile Eingliederung des Neuen in Bestehendes ein wichtiger Bestandteil der gesamten Planung war, präsentiert sich auch die neue Stahlaußentreppe entlang des Wirtschaftstraktes im schlichten Lamellenkleid, so selbstverständlich, als wäre sie immer schon hier gestanden. (Text: Gabriele Kaiser)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Johannes Hirsch
Tragwerksplanung