Bauwerk

Firmengebäude Bösch
Friedrich H. Mascher, Erich G. Steinmayr, Richard Dünser - Lustenau (A) - 2004
Firmengebäude Bösch, Foto: Bruno Klomfar
Firmengebäude Bösch, Foto: Bruno Klomfar
23. Dezember 2005 - Az W
Das traditionsreiche Vorarlberger Unternehmen Walter Bösch KG nutzt die Synergien, die sich aus den drei Geschäftsbereichen Heizung, Klima und Reinigung ergeben, für die Entwicklung innovativer Komplettlösungen und marktgerechter, zukunftsorientierter Erfolgssysteme. Das in zwei Bauabschnitten realisierte Produktions- und Verwaltungsgebäude spiegelt in seiner noblen Zurückhaltung das unternehmerische Credo von konzentrierter Sachkompetenz wider. Als sich die Firma Ende der 1980er Jahre am Ortsrand von Lustenau niederließ, stand der Wandel vom relativ intakten Landschaftsraum zum Industriegebiet erst am Anfang, und die Architekten hatten sich die Aufgabe gestellt, diese Begegnung zweier an sich nicht zusammenhängender Welten (Industrie versus Natur) zu thematisieren und mit sensitiver örtlicher Bezugnahme zu lösen. Der Blick hinaus, etwa aus den Großraumbüros des Verwaltungstrakts ins angrenzende Ried, ist ein Leitmotiv der gesamten Planung, wobei vertikale Aluminiumpaneele die Fassade nicht nur gliedern, sondern auch als Blend- und Überwärmungsschutz dienen.

Als äußerste Schicht einer großflächigen Gesamtanlage stellen die Verwaltungsgebäude zwar so etwas wie eine Visitenkarte des Unternehmens dar, machen aber nur einen vergleichsweise kleinen Teil der Gesamtkubatur aus. Im Unterschied zur Jahre zurückliegenden ersten Bauphase (siehe gesonderten Eintrag), wo für die weitgespannten Produktionshallen Stahlkonstruktionen zum Einsatz kamen, wurde in der zweiten Bauphase (vor allem aus Brandschutzgründen) in Stahlbeton gebaut. Im Eingangs- und Ausstellungsbereich wird die dezitierte Rationalität des Industriebaus zwar durch Wände mit Lehmoberfläche „geerdet“, doch liegt der Reiz in der stukturellen Logik der Baukörper selbst und einer überlegten Dramaturgie von Lichtführung bzw. im Material- bzw. Farbzusammenspiel. Die stringente Ensemblewirkung zeigt, dass gerade im großen Gefüge eine Kultur der Nuancen angebracht ist. (Text: Gabriele Kaiser)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

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