Drei Parteien mit Anteil an der Terrasse eines Jugendstilwohnhauses in Wien haben sich zu einem Gemeinschaftsprojekt zusammengeschlossen. Es war ein Design gefordert, das eine Trennung der Privatbereiche erreicht, jedoch die Terrassenlandschaft in ihrer Gesamtheit wahrnehmen lässt.
Zwei 70 cm hohe Pflanztröge aus 4 mm Cortenstahl wurden angefertigt; in einem Stück führen sie knapp 15 m lang über die Terrasse. Die metallurgischen Eigenschaften dieses rostträgen Stahls bedingen die oberflächliche Oxidierung und führen so zu besonders witterungsbeständigen und langlebigen Trögen. Durch die Rostschicht wird die Oberfläche braunorange, die im Kontrast mit den Grüntönen der Bepflanzung steht. Eine Trogseite bleibt im Urzustand – schwarz-grau – dies wird durch das Einlassen mit Leinöl erzielt. Der Trog erscheint daher für eine Partei in rostbraun-orange und für die andere dunkel-metallig. Die Tröge dienen sowohl als Sichtschutz als auch als Grenzmarkierung.
Als Leitpflanze fungiert immergrüner Bambus in Kombination mit Hortensien und japanischem Zierahorn, die Leichtigkeit und zugleich Sichtschutz bieten. In jahreszeitlicher Rhythmik wird er mit Zierfenchel, Wolfsmilch, Taglilien, Schwertlilien und duftenden Rosen in den Farben Weiß, Orange und Rot ergänzt.
Luftdurchlässige Steinkörbe, Gabionen, lassen die Garagenentlüftung, die über die Terrasse läuft, verschwinden. Die Gabionen werden etwas hochgezogen, sodass sie einen neuen Raum fassen: Die so entstandene Fläche kann als zusätzlicher Pflanztrog oder als Schildkrötengehege, als Wasserfläche, als Spielmöglichkeit oder als Tisch verwendet werden. Der Holzboden auf der Terrasse verlängert das Wohnzimmer in den Außenraum. Karin Standler