Bauwerk

Rotkreuzzentrale Vorarlberg
Cukrowicz Nachbaur Architekten - Feldkirch (A) - 2002
Rotkreuzzentrale Vorarlberg, Foto: Hanspeter Schiess
Rotkreuzzentrale Vorarlberg, Foto: Hanspeter Schiess
14. September 2003 - Az W
Wachsame Neutralität ist für dieses Projekt ein wichtiges Stichwort. Es verweist auf die abruf-fertige Einsatzbereitschaft des Rettungsdienstes ebenso wie auf die nichtssagende städtebauliche Situation, in der die Rot Kreuz Zentrale errichtet wurde. Umgeben von Gewerbebauten und einem Maisfeld steht der dreigeschoßige, über quadratischem Grundriss errichtete Baukörper mit vier gleichwertigen Schauseiten auf dem Grundstück, ohne um Aufmerksamkeit zu ringen.

Das weltweit bekannte Rotkreuz-Logo wurde - was naheliegend war - von den Architekten in den Entwurfsprozess integriert, nicht jedoch zu blossen Fassadendekorzwecken eingesetzt, sondern strukturell in die strenge Schichtung des Gebäudes übernommen. Um die offene Mitte des Erschließungskernes liegen in zweiachsig symmetrischer Anordnung die jeweiligen Funktionszonen, die geschoßweise rechtwinkelig verdreht sind und die Kreuzform somit in der Vertikalrichtung „einverleibt“ tragen. Auch die logokonforme Farbe Rot ist konsequent über den Kernbereich mit Aufenthalts- und Besprechungszone gezogen, während der umrissscharfe grüngraue Gebäudemantel aus sorgfältig versetzten Betonfertigteilen neutrale Solidität ausstrahlt.

Die kreuzweise Versetzung der parallelen Geschoßflächen um eine durchgehende Gebäudemitte macht die räumliche Verflechtung und deren belichtungstechnischen Vorzüge auf einen Blick nachvollziehbar. Die innere Verflechtung bestimmt das äussere, wehrhafte Erscheinungsbild - das wiederum das durchlässige Innenleben in aller Deutlichkeit kontrastiert. (Text: Gabriele Kaiser)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at