Wie ein kleines Ensemble lose gesetzter Holz-Pavillons sind die einzelnen Zimmer dieses „naturnahen“ Wohn- und Atelierhauses – jedes verfügt über ein ihm zugeordnetes Wiesen- oder Terrassenstück – zwischen die Bäume des Baugrunds gesetzt. Das Gebäude wurde nicht unterkellert, sondern liegt leicht angehoben auf betonierten Streifenfundamenten, was nicht nur vor Bodenfeuchte schützt, sondern auch den Charakter einer „schwerelosen Niederlassung“ verstärkt. Eingangsrampe, intime Loggien, die Terrasse und ein Innenhof sind mit der eigentlich bebauten Fläche (125 m²) mehrfach verschränkt, so dass ein grossräumiges Gefüge aus Innen- und Aussenräumen entstand, das bestimmte Bereiche – etwa das Atelier – fast als eigenständiges Haus erscheinen lässt.

Um den vorgegebenen engen Kostenrahmen keinesfalls zu überschreiten, wurde in Zusammenarbeit mit einer lokalen Holzbaufirma ein möglichst hoher Vorfertigungsgrad angestrebt – und erzielt: die im Werk vorgefertigten Boden-, Wand- und Decken-Module konnten auf der Baustelle nach einem Konstruktionsraster, dem auch die Fensterflächen eingegliedert sind, in effizienter Weise zusammengefügt werden. Die tragenden Wände bestehen aus unbehandelten Lärchenmassivholzplatten mit innenliegender Schafwoll-Wärmedämmung und Gipskatonverkleidung. Decke und Boden wurden aus Sandwich-Elementen aus OSB-Platten gefertigt, wobei innenraumseitig die Oberfläche roh belassen blieb. (Text: Gabriele Kaiser, 30.04.2003)