Bauwerk

Kindergarten Gebirgsjägerplatz
HALLE 1 - Salzburg (A) - 2001
Kindergarten Gebirgsjägerplatz, Foto: Gebhard Sengmüller
Kindergarten Gebirgsjägerplatz, Foto: Gebhard Sengmüller
14. September 2003 - Az W
Das Im Herbst des Jahres 2002 fertiggestellte Projekt ist das Ergebnis eines Wettbewerbes, der bereits 1993 entschieden wurde. Im Auftrag der Gemeinnützige Salzburger Wohnbau GesmbH (GSWB), welche für die Stadt Salzburg als Bauherr fungierte, hat HALLE 1 den Kindergarten geplant und auch die Bauleitung übernommen.

Der Kindergarten liegt am nordöstlichen, sonnigsten Platz einer grossen von Wohnbauten umringten öffentlichen Freifläche. Es ist der Ort mit der besten Übersicht. Als „Haus für Kinder“ trägt der zweigeschossige, leichte, luftige und gläserne Pavillon dazu bei, der innerstädtischen Wiesenfläche die Atmosphäre eines Parks zu verleihen. Das Gebäude ist in seiner Zeichenhaftigkeit als grosses benutzbares Spielzeug, als Summe miteinander verbundener Bausteine konzipiert und kommt der Erlebniswelt der Kinder mit vielfältigen Assoziationen und Phantasien nahe. Es will erlebt und erfahren werden.

An einem öffentlichen Durchgang gelegen kragt das auf Säulen ruhende Obergeschoss über die gesamte Länge deutlich aus. Entlang dieser Passage befindet sich eine 24 m lange durchgängige Glasvitrine, – die „Auslage“ des Kindergartens, in der die Kinder Zeichnungen, Selbstgebautes und Basteleien ausstellen können. In diesem wettergeschützten Bereich liegt auch der Haupteingang. Die Ausrichtung der Gruppen- und Aufenthaltsräume im Obergeschoss entspricht dem Gedanken des „Durchwohnens“ mit allseitigen Ausblicks-, Orientierungs- und Kontaktmöglichkeiten.

Die Südseite ist durch ein 4 m weit ausladendes Vordach komplett wettergeschützt und ermöglicht das Spielen im Freien auch bei Regen. Dieses Vordach beschattet die zweigeschossige, durchgehend verglaste Fassade im Sommer, lässt aber für eine positive Energiebilanz die tief stehende Wintersonne nach innen dringen.

Der Kindergarten bietet räumliche Spielelemente wie Turm und Rampe, Gartenhaus, Tribüne, laubenartige Situationen, Sonnenveranda als Spiel- und Bastelraum. Dieser Bereich ist als Erweiterung der Gruppenräume und des Bewegungsraumes zu sehen und kann über Raum hohe Schiebetüren diesen zugeschaltet werden.

Dem Spiel- und Bewegungstrieb der Kinder wird u.a. mit einer steilen, langen Rutsche, die als „schneller Weg“ von oben nach unten führt, Rechnung getragen. Den zentralen Freibereich bildet ein befestigter, mit blauem Gummigranulat belegter Platz, der räumlich an drei Seiten gefasst ist und den Charakter eines arenaartigen Spielhofes hat, der in Verbindung mit der Rampenanlage und der Holztribüne als kleine Theateranlage für Aufführungen genutzt werden kann. Das Gebäude stellt ein einprägsames Element des Stadtteiles mit animativem Charakter dar, das die Tradition Salzburgs mit seinen Plätzen und Parklandschaften weiterschreibt. (Gabriele Kaiser nach einem Text der Architekten)

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft

Tragwerksplanung

Fotografie