Das Schauspielhaus-Lokal mit dem sinnigen Namen „S-Bar“ wird durch das Foyer des unmittelbar angrenzenden Theaters erschlossen. Der Hauptraum ist durch fünf hohe Korbbogenfenster mit dazwischen liegenden Vitrinen auf die Porzellangasse und im Sommer zusätzlich durch einen Gastbetrieb im Freien präsent. Ein durch die Grösse abstrahiertes Schlangenmotiv überspannt den gesamten Raum als Textil und bricht die Härte von Boden und Tresen aus geschliffenem Beton und verzundertem Stahl. Die Rückwand bilden hinterleuchtete Glasflächen und Stahltafeln, die in horizontale, feine Tragflächen übergehen. Zwei Tunnel aus Stahlblech führen über ein paar Stufen in unterschiedliche Gastbereiche. Zum einen in eine kleine, intime Lounge – völlig in Rot getaucht – zum anderen in ein klassisches Gastzimmer, wo Wand und Boden in dunkle Akazie gehüllt sind. Entsprechend bedruckte Spanndecken komplettieren das entstandene Raumgefühl.

Umgestaltet wurde ausserdem der gesamte Fassadenbereich des Gründerzeithauses, das Foyer im Erdgeschoss sowie im Untergeschoss. Der Eingangsbereich ist durch die neue, geöffnete Raumfolge mit klarem, geschliffenen Betonboden, dem abstrahierten Schlangenmotiv der Spanndecke und den illuminierten Vitrinen zur Strasse hin bestimmt. Ein paar Stufen tiefer erschließt sich ein zur Gänze in sattes Rot getauchter Raum, Boden Wand, Decke fließen ineinander über, die Konturen scheinen sich aufzulösen. Die Textur der horizontal und vertikal partiell eingesetzten Leuchtelemente wechselt in warmes Rosa, fahriger Pelz wird zur leuchtenden Antipode der Kühle der Schlangenhaut. Der Theaterbesucher wird eingestimmt in die verfremdete Realität des Schauspiels. (Text: Architekten, 09.08.2003)