Bauwerk

Wohnbühne am Hang
Ulli Koller, Thomas Stiegler - Haus im Ennstal (A) - 2002
Wohnbühne am Hang, Foto: Gernot Langs
Wohnbühne am Hang, Foto: Gernot Langs
28. August 2003 - Az W
Ein unbeschwertes Erstlingswerk, das den „architekturtastenden Blicken“ der Jury des Steirischen Holzbaupreises 2003 nicht entgehen konnte. Im Umgang mit den konstruktiven Möglichkeiten von massivem, mehrfach verleimtem Kreuzlagenholz (KLH-Platten aus Fichte) wird bei diesem schwebenden Hanghaus eine neue Leichtigkeit erkennbar, die jeglicher Bodenschwere entbehrt.

Um die Naturwiese möglichst unvermindert unter dem von den Architekten selbst bewohnten Haus durchfließen zu lassen, wurde nur ca. ein Drittel der Gebäudefläche mit einer Stahlbeton-Fundamentplatte im Erdreich verankert, der restliche Baukörper ruht auf sechs schlanken Stahlstützen, die mit Punktfundamenten im Boden fußen. Eine weit auskragende Südterrasse unterstützt die Leichtigkeit des Holzbauwerks am Hang. Von diesem „Logenplatz“ inmitten des Ennstaler Landschaftsraums lässt sich der Jahreszyklus der Natur genießen, auch auf die nach oben offene Terrasse zwischen Küche und Wohnzimmer dürfen ungehindert Schnee und Regen fallen.

Die siebenfach verleimten KLH-Platten für Decken und Wandscheiben im Treppenhausbereich wurden ohne Oberflächenbehandlung eingebaut, die übrigen Wände bestehen aus einer vorgefertigten Riegelkonstruktion, die Außenschalung aus geölter Lärche. Die schlanke und pure Struktur mit großen Glasflächen und Schiebetüren ist wie ein provisorisches Gerüst in die Landschaft gebettet, – dass es sich darin dauerhaft gut leben lässt, steht außer Zweifel. (Text: Gabriele Kaiser)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

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