Das Hochwasser 2002 hat der Stadt Steyr – viele werden sich an die Flutbilder noch erinnern – stark zugesetzt. Auch der stark in Mitleidenschaft gezogene Durchgang vom Ennskai zum Stadtplatz durch das alte Gerichtsgebäude sollte im Zuge der notwendigen Sanierung eine neue innerstädtische Qualität erhalten, um auf diese Weise einen lebendigen Ort mit spezifischem Charakter zu schaffen. Dazu der Ansatz der Architekten: „Das Kainiveau besitzt bis auf ein Café keine Infrastruktur, weshalb wir mittels räumlich gekrümmter Milchglasscheiben, die als Leuchtwände eingesetzt sind, einen attraktiven Raum generiert haben, der dynamisch durch das alte Gewölbe fließt und die logischen Bewegungsmuster der Passanten visualisiert.“

Die prägende Oberfläche des Milchglases tritt in allen Bereichen der Passage in Erscheinung, selbst die Beschriftungsstelen vor den Geschäftseingängen sind aus diesem Material gefertigt. Milchglas als „flüssiges Element“ und gestalterisches Leitmotiv bestimmt die luzide Grundstimmung des Durchgangs, als behutsame Ergänzung des restaurierten Altbaus wirkt es identitätsstiftend, ohne vorhandene Strukturen visuell zu „überschwemmen“. (Text: Gabriele Kaiser)