Die als dauerhafte Installation konzipierten „medien.welten“ bespielen eine Fläche von 2.500 m² (Galeriebereich und drei umlaufende Säle) im Ostflügel des Technischen Museums Wien. Der inhaltliche Erzählstrang, die wechselvolle Geschichte von Übermittlungs- und Speichermedien jeglicher Art, wird anhand von Originalexponaten und multimedialen Anwendungen umfassend dokumentiert und bleiben als eigenständige Themenbänder innerhalb des Museums klar erkennbar. Die Spannung zwischen bestehender Struktur und den darin eingesetzten Passstücken ist das unterschiedlich nuancierte Leitmotiv eines biegsamen architektonischen Implantats, das bereits beim „Schwellenbaukörper“ am Eingang den Blick auf die historische Kuppel dramaturgisch fasst.

Die unterschiedlichen Räume besitzen als bindendes Element einen gemeinsamen Boden, eine Art Wanne, die die reichlich benötigte Infrastruktur birgt. An den Nord- und Südseiten führt der Bodenhochzug verschiebbare Glaselemente, die ein homogenes Grundlicht schaffen, das den konservatorischen Erfordernissen entspricht. Westseitig wächst sich der Bodenhochzug zu einem 27 Meter langen „Schaufenster“ aus.

Vom Galerieraum verleitet ein textiles Bildband zu den einzelnen, chronologisch und thematisch gegliederten Ausstellungsbereichen. Die inhärente Zeitachse kommt in den mehrfachen bandartigen Objektträgern immer wieder zum Ausdruck. Mit zunehmender Komplexität der Technik-Exponate wird auch die Trägerstruktur komplizierter, Linien am Boden als thematische Querverweise verdichten sich im sogenannten Konvergenzbereich. Die eloxierte Oberfläche der Alu-Kartonage glänzt hintergründig, auratisiert die präsentierten Objekte mit einem blassen Schimmer. (Text: Gabriele Kaiser, 21.08.2003)