Bauwerk
Haas - Haus
Hans Hollein - Wien (A) - 1990
14. September 2003 - Az W
Mit der äußeren Form des Haas-Hauses wird einerseits eingegangen auf die Eckrundung des römischen Lagergevierts, wie dies in der Naglergasse ebenfalls in Erscheinung tritt; andererseits wird mit dem großen, die Rundung abschließenden Erker eine städtebauliche Zäsur zwischen Stock-im-Eisen-Platz und Stefans-Platz angestrebt, was durch Stelen im Platzbereich noch hätte verstärkt werden sollen.
Die beispiellose populistische Hetze gegen zeitgenössische Architektur in Domnähe verunmöglichte eine inhaltliche Diskussion und setzte den Architekten unter nicht geringen Druck, sodass das Außenraumkonzept unvollendet blieb. Nichtsdestotrotz bildet der Erker aus der Sicht vom Churhaus her ein städtebauliche äußerst signifikantes Element, das subtil auf die Platzgliederung und den Stadtraum an dieser Stelle eingeht.
Das Innere des vom U-Bahnverlauf in seiner Ausdehnung stark eingeschränkten Gebäudes ist als Minimalkonzentrat, eigentlich als Fragment des von Hollein in einigen seiner Projekte (Guggenheim-Salzburg, Banco de Santander, Madrid) angewendeten Innenraumkonzepts konkretisiert worden, bei dem ein konisch nach oben sich öffnender Zentralraum von einer flachen Glaskuppel überspannt wird. Aber zugleich wurde auf kleinstem Raum versucht, die Urbanität in die Vertikale zu entwickeln, was mit hohem Aufwand an gestalterischem Feingefühl und mit edlen Materialien soweit geglückt sein dürfte, als ein attraktives Warenangebot auch einen entsprechenden Absatz findet.
Die zahllosen Anforderungen und Randbedingungen trieben die gestalterischen Überlegungen in alle möglichen Richtungen, weshalb dem Bauwerk auch der Vorwurf des Zuviel erwuchs. Die Bahnbrecherfunktion des Bauwerks für zeitgenössisches Bauen mitten im historischen Stadtkern auch an prominentester Stelle wird dadurch nicht geschmälert.
Die beispiellose populistische Hetze gegen zeitgenössische Architektur in Domnähe verunmöglichte eine inhaltliche Diskussion und setzte den Architekten unter nicht geringen Druck, sodass das Außenraumkonzept unvollendet blieb. Nichtsdestotrotz bildet der Erker aus der Sicht vom Churhaus her ein städtebauliche äußerst signifikantes Element, das subtil auf die Platzgliederung und den Stadtraum an dieser Stelle eingeht.
Das Innere des vom U-Bahnverlauf in seiner Ausdehnung stark eingeschränkten Gebäudes ist als Minimalkonzentrat, eigentlich als Fragment des von Hollein in einigen seiner Projekte (Guggenheim-Salzburg, Banco de Santander, Madrid) angewendeten Innenraumkonzepts konkretisiert worden, bei dem ein konisch nach oben sich öffnender Zentralraum von einer flachen Glaskuppel überspannt wird. Aber zugleich wurde auf kleinstem Raum versucht, die Urbanität in die Vertikale zu entwickeln, was mit hohem Aufwand an gestalterischem Feingefühl und mit edlen Materialien soweit geglückt sein dürfte, als ein attraktives Warenangebot auch einen entsprechenden Absatz findet.
Die zahllosen Anforderungen und Randbedingungen trieben die gestalterischen Überlegungen in alle möglichen Richtungen, weshalb dem Bauwerk auch der Vorwurf des Zuviel erwuchs. Die Bahnbrecherfunktion des Bauwerks für zeitgenössisches Bauen mitten im historischen Stadtkern auch an prominentester Stelle wird dadurch nicht geschmälert.
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
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