Bauwerk

Heilig-Geist-Kirche
Jože Plečnik - Wien (A) - 1911
Heilig-Geist-Kirche, Foto: Friedrich Achleitner
Heilig-Geist-Kirche, Foto: Friedrich Achleitner
14. September 2003 - Az W
Ursprünglich geplant mit Versammlungssaal, Pfarrhof und einem Zinshaus, wurde das Projekt nie zu Ende fertiggestellt. Plecnik hat an diesem Bau in erstaunlicher Weise den Baustoff Eisenbeton sowohl in seiner Konsistenz, in seiner Herstellung als auch in seinen raumstrukturierenden Möglichkeiten ausgetestet.
Eisenbetonkonstruktion Kirchenraum: Die seitliche Arkadierung wird durch zwei parallel liegende, über 20 m frei gespannte Träger ersetzt. Die einzelnen Pfeiler wurden bei den Widerlagern in Vierergruppen aufgelöst. Das ergab eine Neudefinition des historischen Raumtyps - der Trennung in Mittel- und Seitenschiff - es entstand eine Art quadratischer „Breitraum”, der die Kirchenbesucher dem Altar näher brachte und gleichzeitig verbesserte Sicht und Akustik zur Folge hatte.
Konstruktion Krypta: Die äußerst dünnen Säulen sind in ein von der Wand unabhängiges Gerüst eingebunden, die Kapitelle entwickelten ihre Form aufgrund der Eisenbetonkonstruktion. Die tragende Struktur hat eine feine Körnung, die Wände sind durch den beigefügten Ziegelsplitt porös und rötlich.
Plecnik ging 1911 nach Prag, was zur Folge hatte, daß viele seiner Vorhaben - etwa Bronzeapplikationen an den Säulen, die Fertigstellung der Portalfront - nicht mehr ausgeführt wurden, andere wiederum - die Gestaltung der Altarrückwand - nicht aus Plecniks Feder stammen.

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

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