Bauwerk
Seelsorgezentrum Ennsleite
Arbeitsgruppe 4, Johann Georg Gsteu - Steyr (A) - 1961
14. September 2003 - Az W
Diese Seelsorgeanlage nimmt in der Geschichte des modernen österreichischen Kirchenbaus eine besondere Stellung ein. Einerseits ist sie Auftakt jener konstruktivistischen Richtung, die durch die Sommerseminare von Konrad Wachsmann entscheidend beeinflußt wurde und innerhalb der Holzmeister-Schule eine rationalistische Gegenströmung auslöste. Andererseits ist sie Symbol für die Erneuerungsbestrebungen der Kirche mit der Tendenz der „Entsakralisierung, Entmystifizierung und Entsymbolisierung“ von Kultbauten.
Der Bau ist gemäß der Wachsmann´schen Doktrin aus einem tragenden Element entwickelt, wobei diese X-Stütze sowohl die vertikalen als auch die horizontalen Kräfte zu übernehmen vermag. Sechs Stützen in Verbindung mit einem Betonrahmen ergeben ein räumliches Element, gewissermaßen die Grundzelle, aus der das ganze Raumgefüge aufgebaut ist. Es handelt sich also um eine strenge Kombinatorik von Trag- und Raumelementen, die durch unterschiedliche Zusammenstellung (Reihung, Stapelung) und durch das Einführen oder Weglassen von Zwischendecken ein komplexes Raumprogramm zu bestreiten vermögen.
Ein weiteres Prinzip der Anlage besteht in der strikten Trennung von Gerüst und Haut, wobei das Gerüst die beständige Struktur, und die Haut (ursprünglich ganz in Profilit-Glas konzipiert) die veränderbare Raumbegrenzung abgibt. Hier wird schon im architektonisch-strukturalen Konzept eine mittel- oder langfristige Veränderbarkeit signalisiert, ja sie wird zum eigentlichen Moment der Aussage der Architektur.
Die Längsbalken des Rahmens sind in Analogie zum Momentenverlauf plastisch ausgebildet, sodaß das Traggerüst - über seine graphisch begrenzende Wirkung hinaus - auch noch eine Mitteilung über den inneren Kräfteverlauf macht und in expressiver Weise die konstruktive Leistung insgesamt darstellt.
Der Bau ist gemäß der Wachsmann´schen Doktrin aus einem tragenden Element entwickelt, wobei diese X-Stütze sowohl die vertikalen als auch die horizontalen Kräfte zu übernehmen vermag. Sechs Stützen in Verbindung mit einem Betonrahmen ergeben ein räumliches Element, gewissermaßen die Grundzelle, aus der das ganze Raumgefüge aufgebaut ist. Es handelt sich also um eine strenge Kombinatorik von Trag- und Raumelementen, die durch unterschiedliche Zusammenstellung (Reihung, Stapelung) und durch das Einführen oder Weglassen von Zwischendecken ein komplexes Raumprogramm zu bestreiten vermögen.
Ein weiteres Prinzip der Anlage besteht in der strikten Trennung von Gerüst und Haut, wobei das Gerüst die beständige Struktur, und die Haut (ursprünglich ganz in Profilit-Glas konzipiert) die veränderbare Raumbegrenzung abgibt. Hier wird schon im architektonisch-strukturalen Konzept eine mittel- oder langfristige Veränderbarkeit signalisiert, ja sie wird zum eigentlichen Moment der Aussage der Architektur.
Die Längsbalken des Rahmens sind in Analogie zum Momentenverlauf plastisch ausgebildet, sodaß das Traggerüst - über seine graphisch begrenzende Wirkung hinaus - auch noch eine Mitteilung über den inneren Kräfteverlauf macht und in expressiver Weise die konstruktive Leistung insgesamt darstellt.
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig