Der Auftrag lautete hier zunächst, einen Selbstbau-Bungalow aus den fünfziger Jahren auf einem schönen Waldgrundstück umzubauen. Prohazka hat vom Bestand dann nur den Kern, einen quadratischen Raum in Blockbauweise, den Kamin und die mit Steinmauerwerk gefassten Plateus behalten.
Er hat um diese Reste herum in die prachtvollen Bäume hinein und auf die Waldlichtung hinaus einen Neubau konzipiert. Extrem zart, luftig, die Bewegung um und über den Platz führend, die Blicke öffnend und richtend, raumgreifend, zur Meditation in der Natur führend. Der Eingang dreht sich einerseits auf eine hohe Birke hin - und andererseits von ihr weg. Der Weg durchs Haus führt an der nun als Wohnküche genutzten „Urhütte“ vorbei auf die Wendeltreppe in der westseitigen Glasecke hin, über diese hinauf ins Obergeschoss, in den Wipfel einer Fichte hinein, aufs Dach hinauf über einen fragilen Steg zur großen Dachterrasse, unter der Krone einer Föhre wieder hinunter zum Wassertrog, der den Hang zur Lichtung hin abgrenzt.
Vier Stahlbetonsäulen tragen die Hauptlast der Dachplatte, ansonsten weiße Wände, ungeteilte Glasflächen, Schiebelemente, alles Metall in roher Verzinkung belassen, nirgends ein poliertes Detail.
Im Gegensatz zu den hermetischen und geometrischen Formalismen der weißen Neomoderne der siebziger Jahre schöpft dies hier seine Kraft aus der sensitiven, präzisen Interpretation des Ortes. Die Häuser von Prohazka - er hat einige in ähnlichen Situaionen gebaut - sind hochenergetische und zugleich minimalisierte Erlebnismaschinen für einen Ort. Die Architektur, selbst zur puren Abstraktheit abgemagert, schaffte erst den komplexen Ort der Natur in der Landschaft.