Bauwerk
Schloss Trautenfels
Manfred Wolff-Plottegg, Architekturbüro Plottegg - Pürgg-Trautenfels (A) - 1990
14. September 2003 - Az W
Das Schloß thront auf einem baumbestandenen, felsigen Höcker mitten im oberen Ennstal, ein fast kubisches Bauwerk, überragt von einem schlanken Ausblicksturm. Während die Bausubstanz denkmalpflegerisch renoviert werden konnte, waren zahlreiche Ausbauteile gänzlich verloren gegangen und für einzelne Zubauten sowie die Überdachung eines engen Hofes waren zeitgenössische gestalterische Formulierungen zu entwickeln.
Es sind vornehmlich Türen und Treppen, mit denen sich der Architekt in fast barocker Bedeutungsspielerei eingehend befasste. Da sind Schiebeportale aus Glas und Metall, die sich in gezackt, gerissen oder gebrochener Fuge schließen, den Vorgang des Aufbrechens versinnbildlichend, auch wenn sie automatisch gesteuert zur Seiten gleiten.
Eine Pforte aus Stufenfragmenten läßt sich beispielsweise zusammenfügen zu einem paradoxen Block, der den Gartenausgang verstellt. Demgegenüber sind die Treppen konstruktiv minimiert; metallene Kragstufen an einer Stahlbetonscheibe für die Haupttreppe, oder vorgefertigte Betontafeln auf schlanken zentralen Innenstützen, peripher an Zugstangen abgehängt, für die Wendeltreppe hinauf zum Ausblick. Letztere wird als Himmelsleiter begleitet von enem Geländer aus gespannten Klaviersaiten, die man vorbeisteigend anschlagen und zum Klingen bringen kann.
Manche der Interventionen sind von der Art, wie die Objekte in einem feudalen Lustgarten mit neckischen und ironischen Komponenten. Die konsequente bauliche Umsetzung, die nirgends verflacht, läßt hinter den materiellen Artefakten die hintergründige intellektuelle Spielfreude erahnen, die dem Entwurf Pate stand.
Es sind vornehmlich Türen und Treppen, mit denen sich der Architekt in fast barocker Bedeutungsspielerei eingehend befasste. Da sind Schiebeportale aus Glas und Metall, die sich in gezackt, gerissen oder gebrochener Fuge schließen, den Vorgang des Aufbrechens versinnbildlichend, auch wenn sie automatisch gesteuert zur Seiten gleiten.
Eine Pforte aus Stufenfragmenten läßt sich beispielsweise zusammenfügen zu einem paradoxen Block, der den Gartenausgang verstellt. Demgegenüber sind die Treppen konstruktiv minimiert; metallene Kragstufen an einer Stahlbetonscheibe für die Haupttreppe, oder vorgefertigte Betontafeln auf schlanken zentralen Innenstützen, peripher an Zugstangen abgehängt, für die Wendeltreppe hinauf zum Ausblick. Letztere wird als Himmelsleiter begleitet von enem Geländer aus gespannten Klaviersaiten, die man vorbeisteigend anschlagen und zum Klingen bringen kann.
Manche der Interventionen sind von der Art, wie die Objekte in einem feudalen Lustgarten mit neckischen und ironischen Komponenten. Die konsequente bauliche Umsetzung, die nirgends verflacht, läßt hinter den materiellen Artefakten die hintergründige intellektuelle Spielfreude erahnen, die dem Entwurf Pate stand.
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Verein Schloss Trautenfels
Tragwerksplanung
Fotografie