Bauwerk
MPREIS Weißenbach
Giner + Wucherer - Weißenbach (A) - 2002
14. September 2003 - aut. architektur und tirol
Aufgrund des städtebaulichen Kontextes - Lage am Ortsrand und an einem viel befahrenen Kreisverkehr - ging es den Architekten nicht primär um eine optische Zurücknahme des Bauwerks, sondern um die selbstbewusste Fassung eines Platzes. Zwischen dem Ortskern mit Kirche, dem Ufer des Weißenbaches und der frequentierten Straße in Richtung Tannheimertal gelegen, wollten sie der ausfransenden Siedlungsstruktur Halt geben und einen architektonisch subtilen Abschluss formulieren. Straßenseitig öffnet sich der Markt durch seine ausgreifende Bewegung und durch die mittels Profilitgläsern rhythmisierte Fassade den vorbeifahrenden Kunden. Im Westen, vor der Abendsonne durch die vorhandenen Bäume geschützt, fasst das Gebäude durch seine Transparenz den Naturraum des kleinen Baches und macht diesen optisch zu einem wesentlichen Bestandteil des Marktes. In gewissem Sinne kann das Gebäude metaphorisch als vermittelnde Schnittfläche zwischen Kultur und Natur angesehen werden, als Transformationsstation zwischen Zivilisation = Parkplatz und der „wilden“ Natur des Baches: eben Lebensmittelmarkt. Diese Assoziation wird noch durch die Materialisierung des Daches verstärkt: Als Tüpfchen auf dem i wurde dem Gebäude eine schwarze Kautschukhaut übergestülpt, die anfangs die Emotionen der Bevölkerung wie des Bürgermeisters erregte, mittlerweile aber fast zum Markenzeichen dieses Marktes geworden ist. (Text: Arno Ritter)
Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol
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