Bauwerk
Heizkraftwerk Mitte Neu
Bétrix & Consolascio, Eric Maier - Salzburg (A) - 2002
13. Juni 2003 - Az W
Der anthrazitfarbene Betonblock des Heizkraftwerk Mitte neu mit seiner 120 Meter langen, wehrhaften Betonhülle und seinem 70 Meter hohen Kamin ist der zuletzt fertiggestellte Bauteil einer riesigen Gesamtanlage mit Rauchgasreinigungsanlage, Umspannwerk, Heizkraftwerk und Betriebsgebäude, an deren stückweiser Realisierung Bétrix & Consolascio seit Mitte der 1980er Jahre mit großer städtebaulicher und baukultureller Sorgfalt arbeiten.
Der monolithische Baukörper mit Ölabfüllstation, Erdgasregelstation, Maschinenhalle und Abhitzekessel war für viele Salzburger jedoch schon während der Bauphase ein Dorn im Auge, ein „Schandfleck im Zentrum der Mozartstadt“. Als dann die Jury des Salzburger Landesbaupreises 2002 gegen den Strom der öffentlichen Meinung auch noch das Betriebsgebäude des Heizkraftwerkes (der schwarze Block des Kesselhauses war damals noch in Bau) mit einer Auszeichnung bedachte, schlossen sich Landespolitik und Kronenzeitung zu einer infamen Allianz der Missgunst zusammen, um diese Fachentscheidung zu boykottieren.
„Dass die Salzburger den dunklen Block nicht ins Herz schließen würden, war zu erwarten“, kommentierte Christian Kühn dieses unseriöse Vorgehen. „Aber vielleicht werden sie bald akzeptieren, dass dieser Teil ihrer städtischen Infrastruktur einfach da ist, eine schmucklose, mächtige Figur, eine Betonkulisse, die es mit anderen Felsformationen in ihrer Nähe durchaus aufnehmen kann.“ Denn dass die Architekten auf diesem Areal Stück für Stück die Industriearchitektur typologisch erneuert und bereichert haben, wird sich über kurz oder lang auch ins allgemeinen Bewusstsein einschreiben. Bauwerke dieser Dimension und Qualität haben einen langen Atem. (Text: Gabriele Kaiser)
Der monolithische Baukörper mit Ölabfüllstation, Erdgasregelstation, Maschinenhalle und Abhitzekessel war für viele Salzburger jedoch schon während der Bauphase ein Dorn im Auge, ein „Schandfleck im Zentrum der Mozartstadt“. Als dann die Jury des Salzburger Landesbaupreises 2002 gegen den Strom der öffentlichen Meinung auch noch das Betriebsgebäude des Heizkraftwerkes (der schwarze Block des Kesselhauses war damals noch in Bau) mit einer Auszeichnung bedachte, schlossen sich Landespolitik und Kronenzeitung zu einer infamen Allianz der Missgunst zusammen, um diese Fachentscheidung zu boykottieren.
„Dass die Salzburger den dunklen Block nicht ins Herz schließen würden, war zu erwarten“, kommentierte Christian Kühn dieses unseriöse Vorgehen. „Aber vielleicht werden sie bald akzeptieren, dass dieser Teil ihrer städtischen Infrastruktur einfach da ist, eine schmucklose, mächtige Figur, eine Betonkulisse, die es mit anderen Felsformationen in ihrer Nähe durchaus aufnehmen kann.“ Denn dass die Architekten auf diesem Areal Stück für Stück die Industriearchitektur typologisch erneuert und bereichert haben, wird sich über kurz oder lang auch ins allgemeinen Bewusstsein einschreiben. Bauwerke dieser Dimension und Qualität haben einen langen Atem. (Text: Gabriele Kaiser)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
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