Für die typische, bauliche Wucherung im ländlichen Gebiet entstand eine Verdichtung und Ergänzung bestehender öffentlicher Funktionen - ein kluger Mix aus Freizeitangeboten mit kommunalen Dienstleistungen. Anstelle des unwiderruflich historisch gewordenen Bildes vom dörflichen Marktplatz mit Brunnen thematisiert diese neue Zentrumsbildung die lineare Dynamik heutiger Raumrelationen und erweitert vorhandene Gebäude und Flächen zu einem lockeren und dennoch örtlich definierten Netzwerk.
In klar unterschiedenen Baukörpern sind ein Kindergarten, ein Sportzentrum mit Umkleidetrakt, eine Sauna, eine Tennishalle mit Freiplätzen, das Gemeindeforum und schließlich Feuerwehr, Bau- und Müllhof untergebracht.
Mitterberger gelingt es hier, die Ortlosigkeit der Peripherie aufzugreifen und in eine rhizomartige Qualität umzudeuten, ein Diagramm aus Wegen, Flächen und baulichen Knoten. Analog zu der gleitenden Raumstruktur sind auch die Bauten betont leicht und durchlässig gehalten. Die Schräge des Saunatraktes reagiert auf die Berge gegenüber, zu deren Anblick sich auch die Besucher auf den Liegen am Sonnendeck entspannt zurücklehnen. (Text: Otto Kapfinger, 12.11.2001)