Bauwerk
Haus Kern
Baumschlager Eberle Architekten - Lochau (A) - 1996
7. Mai 2001 - Az W
Dieses Einfamilienhaus in Lochau haben die Architekten für eine alleinerziehende Mutter geplant. Es steht auf einem grossen Grundstück, das den Eltern der Bauherrin gehört, der minutiös inszenierte Seeblick bleibt also voraussichtlich unbebaut. Das Haus hat ein einfaches, aber sehr brauchbares Konzept: In der Erdgeschosszone ist der - auch anders nutzbare - Stellplatz für das Auto, es sind die Nebenräume, eine kleines Arbeitszimmer und ein zusätzliches Bad, so dass sich hier auch ein Gast einquartieren lässt.
Auf der Ebene des Obergeschosses wird gewohnt. Fast könnte man von einem Ein-Raum Konzept sprechen, so fließend ist dieses Wohngeschoss nur die Schlafzimmer sind abgetrennt und Küche und Bad stecken in einem seitlich daranhängenden Kubus. Die entscheidende Raumfigur ist auf diese Weise rein und klar entwickelt, sie wird nicht von Nebenfunktionen überlagert. Und dass sich die Architektur auf den Seeblick konzentriert, versteht sich bei dieser Gunst der Lage von selbst. Interessant ist das zweischalige Fassadenkonzept des Hauses. Es resultiert aus der Überlegung, den Bezug zum Aussenraum aufzunehmen, es resultiert aber auch aus der Notwendigkeit eines Sicht- und Sonnenschutzes.
Aus einer einfachen Glaskiste sieht man zwar hinaus, aber man sieht auch hinein. Jetzt steht die vorgefertigte, in nur einer Woche aufgestellte Glaskiste zwar trotzdem da, aber es steht eine - vor Ort gefertigte - Holzschalung davor. Die Lamellen dieser Schalung sind in der Erdgeschosszone relativ dicht, nach oben öffnen sie sich durch eine unterschiedliche Schrägstellung allmählich. Alles was an architektonischer Spannung bei diesem kleinen Haus aussen wie innen nachvollziehbar wird, spielt sich eigentlich zwischen diesen beiden Fassaden und ihrer so unterschiedlichen Materialqualität ab. Es kommt einem wie Rede und Gegenrede vor, ein gebauter Widerspruch in sich, mit dem es sich aber sichtlich leben lässt. (Text: Liesbeth Waechter - Böhm)
Auf der Ebene des Obergeschosses wird gewohnt. Fast könnte man von einem Ein-Raum Konzept sprechen, so fließend ist dieses Wohngeschoss nur die Schlafzimmer sind abgetrennt und Küche und Bad stecken in einem seitlich daranhängenden Kubus. Die entscheidende Raumfigur ist auf diese Weise rein und klar entwickelt, sie wird nicht von Nebenfunktionen überlagert. Und dass sich die Architektur auf den Seeblick konzentriert, versteht sich bei dieser Gunst der Lage von selbst. Interessant ist das zweischalige Fassadenkonzept des Hauses. Es resultiert aus der Überlegung, den Bezug zum Aussenraum aufzunehmen, es resultiert aber auch aus der Notwendigkeit eines Sicht- und Sonnenschutzes.
Aus einer einfachen Glaskiste sieht man zwar hinaus, aber man sieht auch hinein. Jetzt steht die vorgefertigte, in nur einer Woche aufgestellte Glaskiste zwar trotzdem da, aber es steht eine - vor Ort gefertigte - Holzschalung davor. Die Lamellen dieser Schalung sind in der Erdgeschosszone relativ dicht, nach oben öffnen sie sich durch eine unterschiedliche Schrägstellung allmählich. Alles was an architektonischer Spannung bei diesem kleinen Haus aussen wie innen nachvollziehbar wird, spielt sich eigentlich zwischen diesen beiden Fassaden und ihrer so unterschiedlichen Materialqualität ab. Es kommt einem wie Rede und Gegenrede vor, ein gebauter Widerspruch in sich, mit dem es sich aber sichtlich leben lässt. (Text: Liesbeth Waechter - Böhm)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Sabrina Kern
Tragwerksplanung
Fotografie