Bauwerk
KV-Bildungszentrum
Lussi+Halter - Luzern (CH) - 2005
Raffinierte Erweiterung
12. Mai 2006 - Werner Huber
Direkt neben dem Luzerner Hofbezirk entstanden in den Siebzigerjahren die Neubauten des Priesterseminars Sankt Beat, ein bemerkenswerter Betonbau des Architekten Wal-ter Rüssli, und das Schulhaus der Kaufmännischen Berufsschule. Auf ein frei gebliebenes Dreieck vor diesen beiden Schulbauten, wo früher die Treibhäuser der Hofgärtnerei standen, setzten Lussi+Halter Architekten jetzt die Erweiterung der Kaufmännischen Berufsschule mit zwei Turnhallen, Klassenzimmern, Aula und Mensa.
Das Raumprogramm war gross, das Grundstück eng und die nahen historischen Bauten verlangten von den Architekten viel Fingerspitzengefühl. Deshalb beschränkten sie das sichtbare Bauvolumen aufs Minimum, rückten es möglichst weit nach hinten und platzierten es so, dass die wichtigen Sichtbeziehungen im Quartier erhalten blieben. Entstanden ist ein im Grundriss fünfeckiger Bau, der sich nach oben zum Rechteck mit einer vorstehenden Spitze verjüngt. Das im Verhältnis zum Raumprogramm bescheidene Volumen liess sich nur erreichen, weil die zwei grössten Brocken des Schulhauses – die beiden Turnhallen – im Boden eingegraben sind. Dabei liessen sich die Architekten nicht einfach vom Prinzip ‹aus den Augen, aus dem Sinn› leiten, sondern sie loteten das Potenzial des unterirdischen Bauens aus: So macht gleich beim Eintreten im Erdgeschoss ein schmaler Lichtschlitz klar, dass das Haus noch vier weitere Geschosse in die Tiefe und zwei in die Höhe geht. Über drei grosse Fenster erhält die halb eingegrabene obere Turnhalle Tageslicht und über Lichtschächte fällt auch die ganz im Boden vergrabene untere Halle fast sakral anmutendes Tageslicht. In den Untergeschossen erschliesst ein Wegsystem spiralförmig die seitlich angeordneten Garderoben und schafft interessante räumliche Bezüge in die beiden Hallen; selbst am tiefsten Punkt entsteht nie der Eindruck eines Kellerlochs.
So breit wie die Turnhallen ragen Erd- und Obergeschosse aus dem Baukörper hervor. Im Eingangsgeschoss liegen Mensa und Aula, in den beiden Obergeschossen sind beidseits des breiten Mittelganges die Unterrichtsräume angeordnet. Auf beiden Etagen öffnet am Ende des Korridors ein Panoramafenster den Weitblick über die Stadt und die umliegende Landschaft. Eichenholz, Beton und der Marmorboden aus Botticino Semiclassico erzeugen eine warme Atmosphäre, die an die Blütezeit der Schweizer Schulhausarchitektur der Sechzigerjahre erinnert. Anspruchsvoll zu planen und herzustellen waren die Fassaden aus reliefartig gestreiften Sichtbetonelementen: 400 davon gibt es und kaum eines gleicht dem anderen. Eine aufwändige Planungs- und Herstellungsarbeit, die der Bauunternehmer mit Bravour gelöst hat.
Die Umgebung hat Robert Gissinger als terrassierten Park gestaltet. Ein Meter hohe Mauern zeichnen das Relief nach, davor sind geschnittene Eibenhecken gesetzt, die beim Schrägblick den Eindruck eines grünen Hangs erzeugen. Die horizontalen Flächen sind jedoch mit Kiesrasen belegt und öffentlich zugänglich.
Das Raumprogramm war gross, das Grundstück eng und die nahen historischen Bauten verlangten von den Architekten viel Fingerspitzengefühl. Deshalb beschränkten sie das sichtbare Bauvolumen aufs Minimum, rückten es möglichst weit nach hinten und platzierten es so, dass die wichtigen Sichtbeziehungen im Quartier erhalten blieben. Entstanden ist ein im Grundriss fünfeckiger Bau, der sich nach oben zum Rechteck mit einer vorstehenden Spitze verjüngt. Das im Verhältnis zum Raumprogramm bescheidene Volumen liess sich nur erreichen, weil die zwei grössten Brocken des Schulhauses – die beiden Turnhallen – im Boden eingegraben sind. Dabei liessen sich die Architekten nicht einfach vom Prinzip ‹aus den Augen, aus dem Sinn› leiten, sondern sie loteten das Potenzial des unterirdischen Bauens aus: So macht gleich beim Eintreten im Erdgeschoss ein schmaler Lichtschlitz klar, dass das Haus noch vier weitere Geschosse in die Tiefe und zwei in die Höhe geht. Über drei grosse Fenster erhält die halb eingegrabene obere Turnhalle Tageslicht und über Lichtschächte fällt auch die ganz im Boden vergrabene untere Halle fast sakral anmutendes Tageslicht. In den Untergeschossen erschliesst ein Wegsystem spiralförmig die seitlich angeordneten Garderoben und schafft interessante räumliche Bezüge in die beiden Hallen; selbst am tiefsten Punkt entsteht nie der Eindruck eines Kellerlochs.
So breit wie die Turnhallen ragen Erd- und Obergeschosse aus dem Baukörper hervor. Im Eingangsgeschoss liegen Mensa und Aula, in den beiden Obergeschossen sind beidseits des breiten Mittelganges die Unterrichtsräume angeordnet. Auf beiden Etagen öffnet am Ende des Korridors ein Panoramafenster den Weitblick über die Stadt und die umliegende Landschaft. Eichenholz, Beton und der Marmorboden aus Botticino Semiclassico erzeugen eine warme Atmosphäre, die an die Blütezeit der Schweizer Schulhausarchitektur der Sechzigerjahre erinnert. Anspruchsvoll zu planen und herzustellen waren die Fassaden aus reliefartig gestreiften Sichtbetonelementen: 400 davon gibt es und kaum eines gleicht dem anderen. Eine aufwändige Planungs- und Herstellungsarbeit, die der Bauunternehmer mit Bravour gelöst hat.
Die Umgebung hat Robert Gissinger als terrassierten Park gestaltet. Ein Meter hohe Mauern zeichnen das Relief nach, davor sind geschnittene Eibenhecken gesetzt, die beim Schrägblick den Eindruck eines grünen Hangs erzeugen. Die horizontalen Flächen sind jedoch mit Kiesrasen belegt und öffentlich zugänglich.
Für den Beitrag verantwortlich: hochparterre
Ansprechpartner:in für diese Seite: Roderick Hönig