Das ehemalige Geschäft am Ortsplatz von Kumberg, ein schlichtes, eingeschossiges Haus stand seit 30 Jahren leer: eine Situation wie man sie mannigfaltig von Ortskernen am Land kennt. Die ideale Lage direkt am Platz mit Blickbeziehung zur Dorfkirche machte sich ein Architekt zunutze und gestaltete einen feinen Arbeitsraum; mit kleinen Eingriffen und großer Wirkung. Von Außen verweisen durchgängige Lamellen aus Eiche und das neue Eichenportal auf die neue Funktion. Sie beleben die Fassade des historisches Bestandes, ohne jedoch in die ursprüngliche Struktur des Hauses einzugreifen. Und dennoch ist draußen wahrnehmbar, was drinnen passiert, der Architekt am Ortsplatz - ein spannendes Arbeitsumfeld.
„Gerade für die Ortserneuerung zeigt diese kleine Maßnahme, wie man mit einfachen Mitteln, von der gewachsenen Struktur ausgehend Zeichen setzen kann für eine Belebung und Erneuerung. Die Maßnahme kommt ohne stilfremde Typologien aus und geschieht doch heute und jetzt. Sehr geschickt verbessert die neue Struktur die alte und belebt diese.“ (Zitat aus dem Juryprotokoll GERAMB DANKZEICHEN FÜR GUTES BAUEN 2006)
Ebenso geschickt wie einfach sind auch die Interventionen im Inneren, welche die 37m² optimal nutzen: Die Faserdecke wird mit rohen, gebogenen Blechplatten, die mit Palmenwachs gegen Rost geschützt werden, kaschiert, die zwei vorhandenen Wanddurchbrüche vergrößert, die labile Wand mit U-Stahl gehalten und fertig ist das Büro.