Bauwerk

Atriumhaus
Roland Gnaiger, Udo Mössler - Dornbirn (A) - 1999
Atriumhaus, Foto: Eduard Hueber
Atriumhaus, Foto: Eduard Hueber
Atriumhaus, Foto: Eduard Hueber
14. September 2003 - Az W
Das dreigeschoßige Wohnhaus , in einem der nobelsten Viertel Dornbirns angesiedelt, wurde so in das Grundstück gesetzt, dass sich im Süden und Nordwesten grosse Grünflächen ergeben. An der Südost- und Südwestseite, das Haus liegt diagonal zu den Himmelsrichtungen, wurden Loggien an die Wohnungen angedockt. Diese wirken wie eigene Boxen: Mit einer Größe von 16 m² übersteigen sie das gewohnte Mass . Konstruiert in Leichtbauweise aus Blech, setzen sie sich nicht nur durch Material und Größe vom gewohnten Erscheinungsbild eines Balkons ab, sondern sorgen durch ihre schachbrettartige Anordnung noch für zusätzliche Rhythmisierung des Baus.
Als Atriumhaus konzipiert wurden der Südost- und Südwesttrakt mit einer Laubengangerschließung zum Atrium hin bedacht. Die Nordwestseite - auf Gartenseite - weist eine Art Laubengang nach außen auf. Betritt man den Bau über die Schmalseite - die Nordostseite - erwartet einen eine ganz besondere Stimmung. Das Atrium erstreckt sich über drei Geschoße, ist glasüberdacht und nimmt Tageszeit und Licht in das Hausinnere mit.
Holz und Sichtbeton bestimmen ebenso die Atmosphäre dieses Raumes sowie die halböffentliche Erschließung über Laubengänge und der Sichtschutz auf den gegenüberliegenden Seiten aus geschoßhohen Holzjalousien. Zu dieser schon fast meditativen Ruhe kommt noch ein über drei Geschoße reichendes Bild einer Sonnenblume des Künstlers Ingmar Alge jun., das auf der Schmalseite des Atriums steht.
Auf der Südwestaußenseite wurde mit Sonnenkollektoren gearbeitet, die sich in einer Kunst-am- Bau-Arbeit in Form eines in vier Abschnitte unterteilten Teiches von Ingmar Alge jun. wiederspiegeln. Ein Betonprisma, das scheinbar im flachen Winkel in der Erde verschwindet repräsentiert die Garageneinfahrt. Das Raumproramm besteht aus intelligent durchdachten Wohneinheiten, die miteinander kombiniert werden können und andererseits generationsbedingt genügend Freiräume schafft.
Das Atriumhaus besticht nicht nur durch seine noble Materialwahl, durch seine Vielfalt an öffentlichen und privaten Freiräumen, durch seine gestalterische Vielfalt von Innen- und Außenfassaden, die wiederum ein ästhetisch Ganzes ergeben, sondern durch die Intelligenz, mit bereits erprobten Elemente zu arbeiten.

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Jörg H. Knapp
i+R Gruppe

Landschaftsarchitektur

Kunst am Bau

Fotografie