Bauwerk
Clubhaus Golfclub Schloss Ebreichsdorf
Hans Hollein - Ebreichsdorf (A) - 1989
4. August 2006 - ORTE
Nachdem die kurze Zufahrtstraße, von der Hauptstraße her kommend, einen ruhig fließenden Bach überwunden hat, biegt sie in eine Allee ein. Durch die Lücken zwischen den Stämmen kommt rechter Hand der künstliche Hügel mit dem über den Greens thronenden Clubhaus in attraktiver Übereckansicht ins Blickfeld. Die geometrisch geformte Erdaufschüttung verbirgt ein Untergeschoß mit den Garderoben, Serviceräumen und Einstellräumen für die Caddies. Auf der befestigten Plattform steht das eigentliche Clubhaus. Von der allseitigen Terrasse bietet sich ein guter Überblick auf die künstlich aus der Ebene heraus geformte Golfplatzlandschaft. Das Gebäude selbst weist einen basilikalen Querschnitt auf. Die Mittelhalle ist um ein paar Stufen abgesenkt, über Fenster im Obergaden wird sie belichtet. Entrindete Ahornstämme tragen das Dach und zeichnen den Raum aus, dessen Fußboden mit Quarzit-Gneis «Spluga verde» veredelt wurde, der mit dem Altrosa der Wachsmalerei an den Mauern korrespondiert. An den Stirnseiten der Halle erheben sich zwei massive, turmartige Gebäudekerne bis über das Dach. Fahnenbekrönt geben sie dem Bauwerk ein festliches Gepräge; einer dient sogar als Aussichtsterrasse.
Die an allen vier Seiten galerieartig angelagerten Raumschichten enthalten ein großes Restaurant, einen Shop, verschiedene Bereiche zum geselligen Sitzen und zum Spiel sowie Büroräumlichkeiten. Die sichtbare Holzkonstruktion ist dematerialisierend weiß gestrichen, was ihr eine geographisch unbestimmte südliche Eleganz verleiht und die Raumstimmung heller und luftiger werden läßt. Die angelsächsische Anmutung bei der Ausstattung vermeidet rindslederne Schwerfälligkeit; bequeme Loomchairs in der Mittelhalle evozieren die Atmosphäre eines «five o’clock tea» im großen Wintergarten. Ohne Rückgriff auf historische Bausubstanz, deren Aura nicht selten einschlägig ausgebeutet wird, aber auch in bewußter Vermeidung rustikaler Schwerfälligkeit gelang es, ein stimmungsvolles Ambiente zu schaffen, das einladend, anspruchsvoll und in gestalterischer Hinsicht nachhaltig nutzbar ist. (Text: Walter Zschokke)
Die an allen vier Seiten galerieartig angelagerten Raumschichten enthalten ein großes Restaurant, einen Shop, verschiedene Bereiche zum geselligen Sitzen und zum Spiel sowie Büroräumlichkeiten. Die sichtbare Holzkonstruktion ist dematerialisierend weiß gestrichen, was ihr eine geographisch unbestimmte südliche Eleganz verleiht und die Raumstimmung heller und luftiger werden läßt. Die angelsächsische Anmutung bei der Ausstattung vermeidet rindslederne Schwerfälligkeit; bequeme Loomchairs in der Mittelhalle evozieren die Atmosphäre eines «five o’clock tea» im großen Wintergarten. Ohne Rückgriff auf historische Bausubstanz, deren Aura nicht selten einschlägig ausgebeutet wird, aber auch in bewußter Vermeidung rustikaler Schwerfälligkeit gelang es, ein stimmungsvolles Ambiente zu schaffen, das einladend, anspruchsvoll und in gestalterischer Hinsicht nachhaltig nutzbar ist. (Text: Walter Zschokke)
Für den Beitrag verantwortlich: ORTE architekturnetzwerk niederösterreich
Ansprechpartner:in für diese Seite: Heidrun Schlögl