Bauwerk
Stadtplatz Radstadt
LP architektur - Radstadt (A) - 2006
27. August 2006 - Az W
Die Gemeinde Radstadt ermöglichte einem privaten Investor, unter dem Stadtplatz eine in Teilen der Bevölkerung umstrittene Tiefgarage mit 76 Plätzen zu errichten. Sie schrieb Mitte 2004 einen geladenen Wettbewerb zur Gestaltung dieses innerstädtischen Freiraums aus. Tom Lechners Projekt konnte sich durchsetzen. Durch Konzentration des Verkehrs am östlichen Rand und die Verlegung des Kriegerdenkmals erreichte er einen homogenen, städtisch geprägten Platzraum direkt und autofrei vor den Repräsentationsbauten Rathaus und Bezirksgericht. Die Situierung der Garageneinfahrt am tiefsten Punkt im Süden verringert die optische Präsenz dieser Beeinträchtigung.
Lechner fasste die Einzelflächen zu einem großzügig-städtischen Platz zusammen, unterstützt durch beige Betonsteine mit zugemischtem Radstädter Korn. Die Ausdehnung dieser Bodenpflasterung auf die Verkehrs- und Parkflächen im Osten blieb unrealisiert. Lockere Zonierungen machen den Platz – im Alltag wie bei Festen – vielfältig in Teilbereichen und flexibel nutzbar. Lechner sah auf der Nordseite eine Baumreihe, auf der Südhälfte einen für abkühlungsbedürftige Passanten gut nutzbaren Brunnen vor. Poller und Sitzbänke sind aus dem Betonsteinquader abgeleitet. Lechners Überdachungen der Garagenabgänge wurden nicht errichtet, sondern später von anderer Seite geplant und realisiert. Lechners sinnvolle Aufwertung des öffentlichen Raums durch Freiräume fand auch Kritik. „Gewöhnungsbedürftig, schön, leer“ – so manche Radstädter zum neuen Stadtplatz. Schützenhilfe kam von Pfarrer Grippentrog: „Für die, die dem Architekten sogar drohen, hat der Platz die Botschaft: Schämt Euch! Ihr habt einen neuen Stadtplatz, obwohl ihr ihn überhaupt nicht verdient! Aber Friede sei auch mit Euch!“ – Amen! (Text: Norbert Mayr)
Lechner fasste die Einzelflächen zu einem großzügig-städtischen Platz zusammen, unterstützt durch beige Betonsteine mit zugemischtem Radstädter Korn. Die Ausdehnung dieser Bodenpflasterung auf die Verkehrs- und Parkflächen im Osten blieb unrealisiert. Lockere Zonierungen machen den Platz – im Alltag wie bei Festen – vielfältig in Teilbereichen und flexibel nutzbar. Lechner sah auf der Nordseite eine Baumreihe, auf der Südhälfte einen für abkühlungsbedürftige Passanten gut nutzbaren Brunnen vor. Poller und Sitzbänke sind aus dem Betonsteinquader abgeleitet. Lechners Überdachungen der Garagenabgänge wurden nicht errichtet, sondern später von anderer Seite geplant und realisiert. Lechners sinnvolle Aufwertung des öffentlichen Raums durch Freiräume fand auch Kritik. „Gewöhnungsbedürftig, schön, leer“ – so manche Radstädter zum neuen Stadtplatz. Schützenhilfe kam von Pfarrer Grippentrog: „Für die, die dem Architekten sogar drohen, hat der Platz die Botschaft: Schämt Euch! Ihr habt einen neuen Stadtplatz, obwohl ihr ihn überhaupt nicht verdient! Aber Friede sei auch mit Euch!“ – Amen! (Text: Norbert Mayr)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig