Bauwerk
Kunst und Bau Ankerhaus
Irmgard Frank - Wien (A) - 2005
Aufgefangen im freien Fall
8. September 2006 - Roderick Hönig
Das altehrwürdige Ankerhaus in Wien wurde nach dem Zweiten Weltkrieg mehr schlecht als recht umgebaut. Nun hat die Anker Versicherung das Gebäude erneut renoviert. Neben dem Einbau von 250 Arbeitsplätzen hat sie auch den kruden, mit Keramikplatten verkleideten Innenhof mit einem Glasdach überdacht. Er wird zur siebengeschossigen Haupthalle des Hauses. Um dem neuen Innenraum entsprechendes Gewicht zu verleihen, hat die Versicherung zu einem Kunst-und-Bau-Wettbewerb eingeladen. Fünf Künstler sollten mit Installationen Licht bis ins Erdgeschoss bringen. Eva Afuhs hat die Konkurrenz gewonnen. Die Direktorin des Museums Bellerive in Zürich, die auch Künstlerin ist, lässt sieben Leuchter durch den Hof nach unten purzeln – drei Barockluster-Repliken und vier aus dem Brandschadenfall der Sofiensäle in Wien. Die im freien Fall (mit fast unsichtbaren Seilen) aufgefangenen Leuchter sollen Besucher daran erinnern, dass im Leben nicht alles versicherbar ist. Damit die Lichtobjekte ihre volle Wirkung entfalten, hat Afuhs den Hintergrund entsprechend gestaltet: elfenbeinfarbige Kämmputzwände lassen das weisse Lüsterlicht leuchten, rote Stucco-Lustro-Flächen reflektieren die einzelnen Leuchten matt.
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