Bauwerk

Veranstaltungszentrum FoRum
Richard Freisinger, Hans Peter Gruber - Rum (A) - 2006
Veranstaltungszentrum FoRum, Foto: Günter Richard Wett
Veranstaltungszentrum FoRum, Foto: Richard Freisinger
19. September 2006 - aut. architektur und tirol
An einem südseitig geneigten Hang und in unmittelbarem Umfeld von Kirche, Gemeindeamt und Friedhof befindet sich das neue Veranstaltungszentrum der Marktgemeinde Rum, das 2004 aus einem Eu-weit offen ausgeschriebenen Architektenwettbewerb hervorgegangen ist. In Rücksichtnahme auf den dörflichen Charakter der vorhandenen Bausubstanz fügt sich der aus ein- und zweigeschossigen Gebäuden bestehende Komplex maßstäblich und sehr flach in die Umgebung ein. Ein nördlich zum steilen Hang gesetzter Bauteil mit Geschäftsflächen, einer Arztpraxis und Räumlichkeiten für den Seniorenclub übernimmt die Funktion einer Stützmauer und setzt die Achse des vom Friedhof herabführenden Weges fort. In dem nach Osten orientierten, eigentlichen Veranstaltungszentrum führt ein Foyer zu zwei Sälen und einer Bühne, neben dem Trauungssaal sind in diesem Bauteil auch die notwendigen Nebenräume und Lagerflächen – zum Teil auch in dem in den Hang eingegrabenen Kellergeschoss – untergebracht. Zur Dörferstraße wird das FoRum durch den nach allen Seiten Durchblicke gewährenden Glaskubus des neuen Cafés abgeschlossen. Gemeinsam mit dem sanierten, alten Gemeindehaus und einer überdachten Tribüne gruppieren sich die Bauteile um den neu entstandenen Rathausplatz, der auf Straßenniveau liegt und barrierefreien Zugang zu den Einrichtungen des FoRum ermöglicht.

Die Bühne des Veranstaltungszentrums ist gegenüber Saal und Platz erhöht und kann zu beiden Seiten hin bespielt werden. Ein über die gesamte Saalbreite verglastes und automatisch versenkbares Bühnentor (16 x 5 m) lässt den Rathausplatz mit seiner überdachten Tribüne zum Zuschauerraum mutieren und bietet gemeinsam mit den großen Schiebeelementen und Türen nach Osten einen Durchblick durch den gesamten Bauteil bis zum dahinter liegenden Garten. Transparent und offen präsentiert sich das FoRum in einer mit Bedacht ausgewählten Materialisierung: Der große Saal mit Bühne ist innen und außen als Holzkörper formuliert, der Zubau am Gemeindehaus mit einer transluzenten Aluminiumgitter-Glas-Fassade ausgeführt, die im Neubau ihre abstrahierte Fortsetzung findet und mit dem Glaskubus des Cafés, der Holzverkleidung des Saals und den Blechpaneelen des Foyers eine architektonische und funktionelle Einheit bildet. (Text: Claudia Wedekind nach einem Text der Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

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