Bauwerk
sperr_17
sigs - Wien (A) - 2004
10. Dezember 2006 - Az W
Als die „Heimbau“ das viergeschossige Amtshaus des ehemaligen Bezirksgerichts Meidling von der Stadt Wien erwarb, war klar, dass der marode Gesamtzustand dieses typischen, verdichteten Gründerzeitviertels bauliche Impulse benötigte, die jedoch den städtebaulichen Charakter des Grätzels nicht beeinträchtigen sollten. Der Wiener Boden Bereitstellungsfonds (WBSF) hatte aus diesem Grund bereits ein übergeordnetes Blocksanierungskonzept ausgearbeitet, das eine Entkernung bzw. deutliche Abzonung der bestehenden Baumassen in den Hinterhöfen vorsah.
Auch zum Objekt in der Sperrgasse 17 gehörte ein hoch aufragender Hinterhoftrakt, der die angrenzenden Liegenschaften beeinträchtigte. Die mit der Sanierung beauftragten Architekten korrigierten dieses Missverhältnis der Baumassen, indem sie den straßenseitigen Trakt (mit seiner Gebäudehöhe von 20,70 m innerhalb der Bebauungsbestimmungen liegend) erhielten und den Hoftrakt terrassenartig abtreppten, was nicht nur im Sinne der Abzonung sinnvoll war, sondern auch ein hohes Maß an Mieterfreiflächen einbrachte.
Der „amtliche“ Altbestand wurde entkernt, thermisch saniert und für Wohnzwecke adaptiert, wobei man die tragende Struktur so weit wie möglich in die Grundrisskonzeption der Wohnungen zu integrieren suchte. Auf dem bis zum 1. OG abgebrochenen Hoftrakt wurde in Stahlbetonweise ein terrassierter Neubau errichtet, der sich nicht nur durch seine markante Farbgebung als solcher zu erkennen gibt, sondern auch mit niedrigeren Raumhöhen den Flächenverlust kompensiert. Eine Rampenanlage im angehobenen Innenhof ermöglicht eine behindertengerechte Erschließung und wertet diesen zuvor tristen Bereich zum Wohle der Allgemeinheit auf. Der integrative Ansatz dieses Projektes wird auch im kooperativen Umgang mit den Nutzern kenntlich: Die Räumlichkeiten eines im Erdgeschoss eingemieteten Pensionistenklubs wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Bezirk sowie dem Kuratorium der Wiener Pensionisten-Wohnhäuser geplant, und die gewünschte „wohnungsübergreifende Interaktion“ sei, so die Architekten, bereits erfolgreich im Gange. Diese für die Belebung des Bezirks maßgebliche Projekt wurde folgerichtigerweise mit dem Wiener Stadterneuerungspreis 2006 ausgezeichnet. (Text: Gabriele Kaiser)
Auch zum Objekt in der Sperrgasse 17 gehörte ein hoch aufragender Hinterhoftrakt, der die angrenzenden Liegenschaften beeinträchtigte. Die mit der Sanierung beauftragten Architekten korrigierten dieses Missverhältnis der Baumassen, indem sie den straßenseitigen Trakt (mit seiner Gebäudehöhe von 20,70 m innerhalb der Bebauungsbestimmungen liegend) erhielten und den Hoftrakt terrassenartig abtreppten, was nicht nur im Sinne der Abzonung sinnvoll war, sondern auch ein hohes Maß an Mieterfreiflächen einbrachte.
Der „amtliche“ Altbestand wurde entkernt, thermisch saniert und für Wohnzwecke adaptiert, wobei man die tragende Struktur so weit wie möglich in die Grundrisskonzeption der Wohnungen zu integrieren suchte. Auf dem bis zum 1. OG abgebrochenen Hoftrakt wurde in Stahlbetonweise ein terrassierter Neubau errichtet, der sich nicht nur durch seine markante Farbgebung als solcher zu erkennen gibt, sondern auch mit niedrigeren Raumhöhen den Flächenverlust kompensiert. Eine Rampenanlage im angehobenen Innenhof ermöglicht eine behindertengerechte Erschließung und wertet diesen zuvor tristen Bereich zum Wohle der Allgemeinheit auf. Der integrative Ansatz dieses Projektes wird auch im kooperativen Umgang mit den Nutzern kenntlich: Die Räumlichkeiten eines im Erdgeschoss eingemieteten Pensionistenklubs wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Bezirk sowie dem Kuratorium der Wiener Pensionisten-Wohnhäuser geplant, und die gewünschte „wohnungsübergreifende Interaktion“ sei, so die Architekten, bereits erfolgreich im Gange. Diese für die Belebung des Bezirks maßgebliche Projekt wurde folgerichtigerweise mit dem Wiener Stadterneuerungspreis 2006 ausgezeichnet. (Text: Gabriele Kaiser)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
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