Bauwerk

Golub Art & Design Space
Clemens Kirsch, Stéphanie Blaasch - Wien (A) - 2006
Golub Art & Design Space, Foto: Hans-Jürgen Poetz
Golub Art & Design Space, Foto: Hans-Jürgen Poetz
17. Dezember 2006 - Az W
Ein ehemaliges Beisel in der Breiten Gasse wurde von zwei jungen, ambitionierten Galeriebetreibern im Team mit der 82-jährigen, aus den USA zurückgekehrten Künstlerin und Namesgeberin Ina Golub als Standort für ihren neuen Art & Design Space auserkoren. Die Vorgabe an die Planer bestand darin, in kürzester Planungs- und Bauzeit ein flexibles Konzept für den Umbau/ die Ausstellungsbespielung zu entwickeln und umzusetzen.

Der Hauptraum (mit für Wiener Galerieverhältnisse ungewöhnlichen Proportionen, l/b/h= 7,5/5/5 m oder 3:2:2) und zwei weitere Nebenräume im Erd- und Obergeschoß mussten für eine möglichst flexible Bespielung adaptiert werden. Es ging darum, einen neutralen Hintergrund zu schaffen und gleichzeitig aber den Raum mit günstigen Mitteln unverwechselbar zu gestalten.
Wenige, aber gezielte Eingriffe optimieren das bereits vorhandene Potential des Raumes: eine Heizkörperverblendung aus geschliffenen und CNC-gefrästen anthrazitfarbenen MAX-Compact-Platten etabliert im Schaufensterbereich eine elegante Präsentationszone zur Straße hin.
Das gleiche Material kam auch bei einem schwebenden Serviceblock (Anrichte/ Garderobe/ Wasseranschluß) im hinteren Teil der Galerie zum Einsatz. Bei der bestehenden Stahlstiege in das Obergeschoß wurde das Geländer erneuert und dieses als raumprägender Attraktor definiert: ein rotes Rettungsseil wurde unregelmäßig, dicht verspannt und mit Kabelbindern zusätzlich gehalten.

Die Beleuchtung als wesentliches Element einer Galerie wurde für den Hauptraum skulptural-abstrakt behandelt: in sechs von der Decke abgehängten Leuchtstreifen (Achsen) ist ein flexibel dimmbares System mit 3 verschiedenen Schaltkreisen integriert, das quasi jede Lichtstimmung (direkt-indirekt, hell-dunkel) simulieren kann und damit verschiedenste Bespielungsmöglichkeiten garantiert.

Die bestehende Fassadenverkleidung wurde reinweiß gestrichen und in der Zone über den Schaufenstern ein flexibles Beschriftungssystem angebracht. Dieses funktioniert wie eine Anzeigentafel am Flughafen, bzw. wie eine Kinobeschriftung: Lasergeschnittene, magnetisierte Folienbuchstaben auf einer Metalltafel zeigen die jeweis aktuelle Ausstellung an. (gekürzter Text der Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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