In Simmering, in etwa auf Höhe des 3. Tors des Wiener Zentralfriedhofs, entsteht infolge eines Bauträgerwettbewerbs vor der Kulisse 9- bis 11-geschossiger Plattenbauten aus den 1970er Jahren zwischen Thürnlhofstraße, Roschegasse und Trepulkagasse ein neues Wohnquartier, das die Handschrift zahlreicher Architekten (darunter gerner°gerner plus, Neherer Medek, auch Harry Seidler ist posthum dabei) tragen wird und das derzeit als eine der umweltfreundlichsten (staubemissionsärmsten) Baustellen Europas gilt.

Das Projekt von Reinberg/Thalbauer (Baulos 4) ist Teil einer größeren Blockrandbebauung und wurde aufgrund der städtebaulichen Situierung in zwei Baukörper zerlegt, wobei der an der Roschegasse gelegene Bauteil über die Nordseite erschlossen wird und der an der Südseite über eine Vollverglasung verfügt, während der ost-west-gerichtete Baukörper über einen Mittelgang erschlossen ist. Die leicht nach Süden verschwenkte Westfassade - großflächig verglast und mit durchgehenden Balkonen ausgestattet - lässt auch in diesem Flügel den Ausblick attraktiv erscheinen. Die im Dachgeschoss situierten, derzeit noch nicht in Beschlag genommenen Gemeinschaftsräume (Waschküche, Terrasse) lassen sämtliche Bewohner an der Gunst des reizvollen Blicks in die Ferne teilhaben. (Text: Gabriele Kaiser)