Bauwerk

Einfamilienhaus Sutterlüty
Dietrich | Untertrifaller - Egg (A) - 1998
Einfamilienhaus Sutterlüty, Foto: Ignacio Martinez
Einfamilienhaus Sutterlüty, Foto: Ignacio Martinez
16. März 2007 - vai
Eine ehemalige Zwischenalm aus der traditionellen Dreihofwirtschaft des Bregenzerwaldes steht Pate für ein modernes Einfamilienhaus. Die Grundfläche des alten baufälligen Hofgebäudes – des so genannten Vordersäss – wird im Wesentlichen übernommen, die Kubatur leicht abgewandelt. Das relativ große Grundstück besitzt somit eine vergleichsweise kleine verbaute Fläche. Der als längsgerichteter Quader ausgeführte Baukörper steht selbstbewusst und zentral auf der alten Weidefläche.
Die Architekten fühlen sich den Traditionen der Region verpflichtet. Satteldach und Holzfassade sind in diesem Umfeld eine Selbstverständlichkeit. Der längsseitig loggiaartig eingezogene Außenraum entspricht dem historischen „Schopf“. Einschnitte und Fensterbänder, die teilweise auch von der Holzfassade überdeckt werden, sowie großzügige raumhohe Glasfronten lassen allerdings keinen Zweifel an der Modernität des Gebäudes.
In leichter Hanglage gelegen bietet das Wohnhaus Raum über drei Geschosse. Von der Hauptwohn- und Eingangsebene gelangt man über eine Holzstahltreppe ins private Obergeschoss mit den Schlafräumen und Nasszellen, sowie in ein großteils als Wohnfläche nutzbares Untergeschoss. Dort ist neben Hobby- und Technikräumen eine Einliegerwohnung vorgesehen.
Die Tätigkeit des Bauherrn in der Holzwirtschaft legte einen Holzbau nahe. Auf dem massiven Untergeschoss steht die Gebäudekonstruktion aus Holzrahmenelementen. Die Fassade ist mit Weißtanne verkleidet. Drei tragende Sichtbetonscheiben bilden das statische Gerüst und ermöglichen zusammen mit der Innenraumkonzeption ein weitgehendes „Freispielen“ der Fassade.
Schiebeelemente als Raumtrennung und Sichtschutz machen die Nutzung flexibel. Decken und Wände sind überwiegend mit Holzpaneelen verkleidet, der alte Stubencharakter wird somit neu interpretiert. Die Fensterschlitze auf den Schmalseiten bieten begrenzte Bildausschnitte. Die längsseitigen Glasfassaden sind konsequent durchgezogen – unabhängig von der Raumnutzung. So erhalten auch Nebenräume eine ungewohnte Qualität. Gegebenfalls, wie etwa bei der Garage, verläuft die Holzfassade auch über den Glasfronten. Das Gebäude erhält auf diese Weise Transparenz und Leichtigkeit. (Text: Ulrike Rohrhofer)

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Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konradvk[at]v-a-i.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Fred Sutterlüty

Tragwerksplanung

Fotografie

KOOPERATIONEN