Bauwerk
Neugestaltung Friedhof Krumbach
bernardo bader architekten, Rene Bechter - Krumbach (A) - 2004
17. März 2007 - vai
Als vorläufiger Abschluss der „Sanierung“ des Dorfkernes, versteht sich die nun erfolgte Neugestaltung des Friedhofes.
Alle gestalterischen Maßnahmen folgen der Idee eines Gesamtkonzeptes: beginnend mit der Einfriedung aus Bregenzerwälder Kalkstein über die neu errichtete Kirchplatzmauer mit dem Kriegerdenkmal und der stufenförmigen Verbindung der beiden Friedhofniveaus bis zur neu geschaffenen Urnenwand. Eine klare Formensprache und eine bedachte Materialisierung verbinden den vormals geteilten Friedhof zu einer neu erlebbaren Einheit und würdigen Gedenkstätte.
Bei der Annäherung zur Kirche ist die Neufassung der Friedhofsanlage gut erkennbar. Einheitlich beginnt sie am Kirchplatz mit dem Eingang zum unteren Friedhofsniveau und endet gegenüber mit dem neuen Mauerteil bei der bestehenden Leichenkapelle.
Die beidseitig an die alte Friedhofsmauer anschließende neue Natursteinmauer umschließt wie eine Art ’Klammer’ nun gesamthaft den Gräberbereich.
Der Höhenunterschied zwischen altem und neuem Friedhof, war bisher mit seiner Böschung als Trennung aufzufassen. Nun hebt ein fließender, leicht abgetreppter Übergang diese Trennung auf und verbindet die Gesamtfläche zu einer Einheit.
Zum Kirchplatz hin sollen in Zukunft neben dem freistehenden Kreuz, ein, an der Wand angebrachtes, Namenfeld aus Einzelbuchstaben an die in den beiden Weltkriegen verstorbenen Gemeindebürger erinnern. Die Kirchplatzmauer zwischen Friedhof und Platz, dient innenseitig mit Wasserentnahmestelle und Containernische der funktionellen Infrastruktur.
Dieser Wandkörper ist nicht unmittelbar Teil der Einfriedung. Seine Eigenständigkeit wird durch die Art der Materialisierung verstärkt. Ist es bei der Einfriedung gebrochener Bregenzerwälder Kalkstein, so tritt derselbe hier flächig mittels gesägter, polygonaler Platten in Erscheinung.
Auf dem neu gestalteten Friedhof finden sich nun zwei ansprechende Platzsituationen mit unterschiedlichen Charakteren. Der verwaiste zu große Vorbereich bei der Leichenkapelle wurde zurückgebaut. Entstanden ist ein verkleinerter, funktioneller Vorplatz. Im Süden zwischen Urnenwand und dem Niveauübergang präsentiert sich nunmehr ein Platz zur Besinnung; ein Ort mit hoher Aufenthaltsqualität. In diesem geschützten, räumlich gefassten Bereich finden urnenbestattete Gläubige ihre letzte Ruhestätte.
Als ein eigenständiges Element aus Sichtbeton, das auf der Natursteinmauer ruht, ist die Urnenlösung Bestandteil der Einfriedung. Leicht versetzt angeordnete, trichterförmige Nischen durchstoßen die Mauer in ihrer ganzen Tiefe. Die zum Licht hin orientierten Öffnungen sind ähnlich einem Kirchenfenster mit farbigem Glas besetzt. 13 der Nischen können, wenn von den Hinterbliebenen gewünscht, etwa ein Grablicht, ein Foto oder auch ein persönlichen Andenken aufnehmen. Die Urnen selbst werden im Streifen zw. Blumenablage und Urnenwand erdbestattet. Zwei Felder in denen ab dem Frühjahr Weizen gedeiht ergänzen das Ensemble.
Die Farbgestaltung der Gläser, samt Textauswahl, ist eine Arbeit des Künstlers Manfred Egender.
(Text: Ulrike Rohrhofer nach einem Text der Architekten)
Alle gestalterischen Maßnahmen folgen der Idee eines Gesamtkonzeptes: beginnend mit der Einfriedung aus Bregenzerwälder Kalkstein über die neu errichtete Kirchplatzmauer mit dem Kriegerdenkmal und der stufenförmigen Verbindung der beiden Friedhofniveaus bis zur neu geschaffenen Urnenwand. Eine klare Formensprache und eine bedachte Materialisierung verbinden den vormals geteilten Friedhof zu einer neu erlebbaren Einheit und würdigen Gedenkstätte.
Bei der Annäherung zur Kirche ist die Neufassung der Friedhofsanlage gut erkennbar. Einheitlich beginnt sie am Kirchplatz mit dem Eingang zum unteren Friedhofsniveau und endet gegenüber mit dem neuen Mauerteil bei der bestehenden Leichenkapelle.
Die beidseitig an die alte Friedhofsmauer anschließende neue Natursteinmauer umschließt wie eine Art ’Klammer’ nun gesamthaft den Gräberbereich.
Der Höhenunterschied zwischen altem und neuem Friedhof, war bisher mit seiner Böschung als Trennung aufzufassen. Nun hebt ein fließender, leicht abgetreppter Übergang diese Trennung auf und verbindet die Gesamtfläche zu einer Einheit.
Zum Kirchplatz hin sollen in Zukunft neben dem freistehenden Kreuz, ein, an der Wand angebrachtes, Namenfeld aus Einzelbuchstaben an die in den beiden Weltkriegen verstorbenen Gemeindebürger erinnern. Die Kirchplatzmauer zwischen Friedhof und Platz, dient innenseitig mit Wasserentnahmestelle und Containernische der funktionellen Infrastruktur.
Dieser Wandkörper ist nicht unmittelbar Teil der Einfriedung. Seine Eigenständigkeit wird durch die Art der Materialisierung verstärkt. Ist es bei der Einfriedung gebrochener Bregenzerwälder Kalkstein, so tritt derselbe hier flächig mittels gesägter, polygonaler Platten in Erscheinung.
Auf dem neu gestalteten Friedhof finden sich nun zwei ansprechende Platzsituationen mit unterschiedlichen Charakteren. Der verwaiste zu große Vorbereich bei der Leichenkapelle wurde zurückgebaut. Entstanden ist ein verkleinerter, funktioneller Vorplatz. Im Süden zwischen Urnenwand und dem Niveauübergang präsentiert sich nunmehr ein Platz zur Besinnung; ein Ort mit hoher Aufenthaltsqualität. In diesem geschützten, räumlich gefassten Bereich finden urnenbestattete Gläubige ihre letzte Ruhestätte.
Als ein eigenständiges Element aus Sichtbeton, das auf der Natursteinmauer ruht, ist die Urnenlösung Bestandteil der Einfriedung. Leicht versetzt angeordnete, trichterförmige Nischen durchstoßen die Mauer in ihrer ganzen Tiefe. Die zum Licht hin orientierten Öffnungen sind ähnlich einem Kirchenfenster mit farbigem Glas besetzt. 13 der Nischen können, wenn von den Hinterbliebenen gewünscht, etwa ein Grablicht, ein Foto oder auch ein persönlichen Andenken aufnehmen. Die Urnen selbst werden im Streifen zw. Blumenablage und Urnenwand erdbestattet. Zwei Felder in denen ab dem Frühjahr Weizen gedeiht ergänzen das Ensemble.
Die Farbgestaltung der Gläser, samt Textauswahl, ist eine Arbeit des Künstlers Manfred Egender.
(Text: Ulrike Rohrhofer nach einem Text der Architekten)
Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut
Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konrad
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