Die Aufgabe: eine in die Jahre gekommene Boutique für Hemden und Krawatten verlangte nach einem neuen Kleid. Der nur 18 m² große Verkaufsraum sollte mit nur minimalem Budget seiner Lage am Tuchlauben gerecht werden. Von den neuen Einkaufszentren galt es zu lernen – die Geschäft bilden mit dem öffentlichen Raum der Straße eine funktionale Einheit; das Eine verlangt nach dem Anderen und umgekehrt. Diese funktionale Bedingtheit galt es räumlich umzusetzen: Der Raum wurde von seinen Einbauten befreit, ein vor die konstruktive Wand gesetztes Band zieht sich von der Auslage nach innen in den Raum und wieder nach vor zur Auslage. In dieses Band wurden die vorhanden gewesenen Präsentationsmöbel integriert. Die einheitlich graue Färbelung des Innenraumes und des Bandes davor verleiht dem Raum Tiefe. Die Buntheit kommt mit den farblich verlaufend angeordneten Krawatten und Hemden in den Raum. Am Boden wurde der Asphalt in den Raum gezogen. Große Spiegel an der Rückwand refl ektieren das Leben der Straße im Geschäft; beim flüchtigen Vorbeigehen erscheint das Spiegelbild wie ein weiterer Passant oder wie eine weitere schmale Gasse in die Tiefe der Stadt. Die verglaste Fassade verschwindet optisch durch die Helligkeit des Spiegels – ein offener Raum für das Erlebnisfeld Stadt. (Text: Architekten)