Bauwerk

Umbau Wohnhaus Romanowski
Andreas Stickel - Bregenz (A) - 2006
Umbau Wohnhaus Romanowski, Foto: Eduard Hueber
Umbau Wohnhaus Romanowski, Foto: Eduard Hueber
1. April 2007 - Az W
Das kleine Haus am Fuße des Pfänderhanges, direkt an der Stadtgrenze gelegen, wird von den Bewohnern des Weissenreuteweges liebevoll als „Tor zum Land“ bezeichnet. Durch die Straßenverengung und die Uneinsichtigkeit des Straßenverlaufes erfolgt unweigerlich eine Reduktion der Geschwindigkeit des Straßenverkehrs. Das Gebäude mit dem einfachen Grundrisszuschnitt und seinem schlanken aber doch hohen Erscheinungsbild ist den Nachforschungen des Stadtarchivars zufolge mind. 200 Jahre alt. Das Haus sei einst für den Kaplan der ursprünglichen Herz Jesu Kirche erbaut worden. Da die kulturelle und geschichtliche Verwurzelung in das Stadtbild für die Bauherrschaft und den Planer von großer Bedeutung waren, stand ein Abriss des Gebäudes nie zur Diskussion. Der Bestand wurde vor dem Kauf auf seine substanziellen Eigenschaften genauestens von Bauphysiker und Statiker überprüft.
Nach der Begutachtung der Sonderplaner stellte sich heraus, dass der Naturkeller sowie die massiven Außenwände ohne weiteres zur Sanierung geeignet waren. Der Dachstuhl sowie die nord-westliche Außenwand hingegen mussten auf Grund ihres schlechten statischen Zustandes abgebrochen werden. In Zuge der Planung wurde der Grundriss den modernen Wohnbedürfnissen angepasst.

Die Anforderung an die Modernisierung des Bauwerkes waren für die Bauherrschaft von großer Bedeutung. Durch die Öffnung der Westfassade mit einem großflächigem Fenster, gleich einem sich tageszeitlich wechselnden Bild über die Stadt, wurde ein Ausblick über den See und die Dachlandschaft von Bregenz geschaffen. Das Obergeschoss wurde um den Giebel räumlich erweitert. Über das Entfernen des Vordaches, das Abnehmen der Aufschieblinge beim Satteldach und der Erneuerung der Fenster konnte die Stimmigkeit des Gebäudes erhalten bleiben. Der Modernisierung allerdings wurde dadurch Rechnung getragen. Das neue Erscheinungsbild wird in der Nachbarschaft positiv bewertet. Diese erfreut sich auch an der Erhaltung des Gebäudes. Das Haus ist es aber bei den zahlreich vorbeigehenden Spaziergängern immer wieder für eine gedankliche Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Architektur im Lande gut. (Text: Andreas Stickel)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

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