Bauwerk

Haus 47°40´48´´N / 13°8´12´´E
maria flöckner und hermann schnöll - Adnet (A) - 2006
Haus 47°40´48´´N / 13°8´12´´E, Foto: Stefan Zenzmaier
Haus 47°40´48´´N / 13°8´12´´E, Foto: Stefan Zenzmaier
16. April 2007 - Initiative Architektur
47°40’48”N/13°8’12”E bezeichnet einen bestimmten, aber auch beliebigen Bauplatz am Land. Das umgebende Landschaftsbild ist einmalig, jedoch austauschbar durch andere Landschafts-, Stadt- oder Ortsbilder. Das Haus, es könnte genau so gut sonst wo stehen. Es ist weniger für einen bestimmten Ort gemacht, es ist eher ein Haus an einem Ort, am Ort an sich.
Das Haus an beliebiger Stelle ist nur ein Knoten im persönlichen Netz. Die Bindung an das infrastrukturelle Netz befreit Ängste vom gesellschaftlichen Bindungszwang an einen Ort. Die Vernetzung ist ins Haus-Innere verlegt. Auch die Straße beginnt im Haus. Das Haus ist einerseits Erweiterung des vektoralen Straßenraums, genauso wie es auf der anderen Seite Erweiterung des visuellen Landschaftsraumes (Umgebung) ist.
Die horizontal gefügte Struktur hat unmittelbaren Kontakt zur leicht abfallenden Wiese. Die Gehöfte, Waldkanten und Gebirge treten weiter markant im Landschaftsraum hervor. Der niedrige, flächig sich ausdehnende, bewohnte Raum wird durch die beiden formgleich übereinander liegenden Stahlbetonplatten angezeigt. Die Ansicht von außen lassen ihn zum Umland gehören, die Ansicht von innen lässt das Umland zum Wohn-Raum gehören.

Neun geometrisch idente Holzmodule produzieren Präsenz. Ihr räumliches Dazwischen ist Übergang. Die Flächen sind glatt. Der Druck verkehrt. Der Raum folgt als Lebensbereich keiner endgültigen Abgrenzung und homogenen Form. Raumbereiche sind verschieden zusammenfügbar und erweiterbar. Beziehungen überlagern ein System von Gleichzeitigkeiten. Freiheiten im Gebrauch und die Bindung an den Ort wachsen gleichermaßen. (Text: Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: Initiative Architektur

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