Bauwerk

Friedhofserweiterung und Totenkapelle
Marte.Marte Architekten - Weiler (A) - 1995
Friedhofserweiterung und Totenkapelle, Foto: Albrecht Imanuel Schnabel
Friedhofserweiterung und Totenkapelle, Foto: Albrecht Imanuel Schnabel
14. September 2003 - Az W
Neufassung von Kirchenvorplatz und Friedhof als Sockel über dem Strassenniveau, von diesem durch halbhohe Betonmauern abgeschirmt und nur über zwei Treppen zugänglich. Zur Beleuchtung der gesamten Fläche wurde mit niedrigen Stelen eine „Lichtebene“ eingeführt, die die Wege und Plätze erhellt, ohne zu blenden. Einige neu gesetzte Bäume spenden Schatten und vermitteln im Maßstab. Die Totenkapelle ist als „Möbel“ mit betont ephemerem Ausdruck gestaltet.

Die Architekten wollten einerseits die übliche Figur von Gross und Klein, von Kirche und Kapelle vermeiden. Andererseits war ihnen bei vielen Totenkapellen die Enge und Hermetik des Innenraums aufgefallen. So formten sie den Kubus aus Glaswänden mit einer Hülle aus Holzlamellen, die den Raum definieren und durch das vielfach gefilterte Licht optisch nach außen diffundieren lassen. Um die Wirkung des Möbelhaften, des Transitorischen zu sichern, war es entscheidend, den Kubus nicht durch eingespannte Stützen mit dem Boden zu verbinden. So entstand die Idee des biegesteifen Stahlrahmens, der nur punktweise mit den Steckeisen des Fundaments fixiert ist. Zur Aufbahrung werden die Schiebetore geöffnet. In der Nacht leuchtet der Raum wie eine grosse Laterne. Siegerprojekt in einem 1994 durchgeführten Wettbewerbsverfahren. Kriegerdenkmal an der Südmauer von Harald Gfader. (Text: Otto Kapfinger, 21.09.2000)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

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