Bauwerk
Haus Böhm
Madritsch Pfurtscheller - Tirol - 2003
18. Dezember 2007 - aut. architektur und tirol
In Reaktion auf die schroffe Felswand im Rücken und den vorhandenen Baumbestand auf der Hälfte des Grundstücks wurde das kleine Haus an die Grundgrenze zur Felswand hin und den Nadelbäumen gegenüber gesetzt. Ohne Eingriff in Gelände wurde auf nur 78 m² ein hohes und breites, aber schmales Gebäude errichtet, das in seiner einfachen und rohen Ausformung und in den verwendeten Materialen Holz und Beton auf die Sprache des Ortes reagiert. Vorgefertigte Wand-, Decken- und Bodenelemente in Holzbauweise sind auf Streifenfundamenten montiert. Die Fassade ist als sich waagrecht öffnende Föhrenholzschalung im Rhombusprofil ausgeführt, die Oberflächen im Inneren in OSB-Sicht bzw. auf der Südseite und am Boden in Esche. Zwischendecken aus Ortbeton sind von der Decke abgehängt, ihre Untersichten mit verzinkten Holoribblechen verkleidet, die Oberseiten geschliffen. Die offene Raumstruktur im Inneren wird mittels Rampen aus verleimten OSB-Platten, die ebenfalls von den Decken abgehängt sind bzw. aufliegen, erschlossen. Unschärfen im Grundriss und im Volumen, die Rampen und ein leicht geneigtes Dach brechen die Strenge. Ein verzinkter Fertig-Container ist als Abstellraum neben das Haus gesetzt, darüber und über dem vorgelagerten Autoabstellplatz soll in formalem Kontrast zum Haus eine mit milchig-transparenter Folie überzogene Holzkonstruktion in organischer Form entstehen. Der Bau ist als Niedrigenergiehaus mit einem errechneten spezifischen Heizwärmebedarf von 17kwh/m2a ausgeführt und verfügt über eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Erdvorwärmung und Wärmerückgewinnung, eine nachgeschaltene Kleinstwärmepumpe zur Warmwasserbereitung und eine Solaranlage. (Text: Claudia Wedekind nach einem Text der Architekten)
Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol
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Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Familie Böhm
Tragwerksplanung