Bauwerk
INKB Adaptierung Baumann Stationen
Schlögl & Süß Architekten - Innsbruck (A) - 2006
5. Oktober 2007 - aut. architektur und tirol
Die drei Stationen der Nordkettenbahn – Hungerburg, Seegrube und Hafelekar – wurden 1927–1928 von Architekt Franz Baumann errichtet und zählen zu den wichtigsten aus dieser Zeit erhaltenen Bauwerken der Moderne in Tirol. Die im Umgang mit dem Berg höchst sensible Architektur gilt bis heute als exemplarisches Beispiel für alpines Bauen.
Eine von der Stadt Innsbruck im Rahmen der Modernisierung der Hungerburg- und Nordkettenbahn beschlossene Kapazitätssteigerung zog neben dem kompletten Neubau des Abschnitts vom Congress Innsbruck auf die Hungerburg (Architektur: Zaha Hadid) eine Reihe funktionell und architektonisch bedingter baulicher Änderungen der Baumann-Stationen nach sich. Die Planung dieses Abschnitts wurde auf Forderung des von der Stadt Innsbruck bestellten – mit Friedrich Achleitner und Marcel Meili hochkarätig besetzten – Architekturbeirats vom Generalplaner Malojer Baumanagement an Schlögl & Süß Architekten, ein einschlägig versiertes Innsbrucker Büro, übertragen.
In enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt wurden in einem präzisen Analyse- und Planungsprozess Erhalt, Rückführung sowie die notwendigen Um- und Zubauten festgelegt. Sämtliche transformatorischen Eingriffe folgen dem Grundkonzept, erforderliche Ergänzungen zum Bestand in Form und Material bewusst als solche zu zeigen und den Altbestand in den wesentlichen Teilen konsequent auf den Ursprungszustand rückzubauen. Neues ist durch klare Schnitte von der Bausubstanz abgesetzt und ordnet sich gleichzeitig in Maßstab und Grundhaltung dem Gesamtgebäude unter, funktionsbedingte Adaptionen wurden in Bezug auf ihre Materialität und Ausprägung zurückhaltend ausgeführt.
Im Konkreten wurde bei der Talstation auf der Hungerburg die notwendige Vergrößerung der Wartehalle durch den Abbruch der nordseitig gelegenen Nebenräume erzielt. Die daraus entstandene Raumerweiterung setzt sich besonders in der Ausbildung der Oberflächen architektonisch klar von der bestehenden Halle ab, wodurch deren alte Dimension und der Raumeindruck spürbar bleiben. Später ausgebrochene Fensteröffnungen in der West- und Nordfassade wurden wieder geschlossen.
Rund um den Gebäudekomplex der Seegrube kam es zu den stärksten Veränderungen der Bausubstanz. Durch die erhöhte Fahrgastkapazität war eine Erweiterung der Wartehalle notwendig. Das Hauptdach einer aus den 1950er Jahren von Franz Baumann selbst ausgeführten Erweiterung der Wartehalle wurde angehoben und östlich durch eine in der Höhe abgesetzte Dachfläche ergänzt. Der Umbau bewahrt die prägnante Dachlandschaft, der Zubau schiebt sich als eigenständiger, horizontaler Baukörper mit weitem Ausblick ins Tal unter die bestehenden Dachflächen. Der Küchenzubau an der Nordseite des Gebäudes, der gleichzeitig als Lawinenschutz fungiert, wird als klar abgesetzter Baukörper in Form eines eingeschossigen, durchlaufenden Sichtbetonwinkels realisiert. Die durch verschiedene Umbauten früherer Jahre veränderten Gaststuben des Restaurants wurden auf den ursprünglichen Zustand rückgebaut und nordseitig durch eine zeitgemäße Freeflow- und Schauküchenzone ergänzt.
Am Hafelekar wurden sämtliche späteren Zubauten im Eingangsbereich abgebrochen und damit die alte Gebäudehülle wieder hergestellt. (Text: Claudia Wedekind nach einem Text der Architekten)
Eine von der Stadt Innsbruck im Rahmen der Modernisierung der Hungerburg- und Nordkettenbahn beschlossene Kapazitätssteigerung zog neben dem kompletten Neubau des Abschnitts vom Congress Innsbruck auf die Hungerburg (Architektur: Zaha Hadid) eine Reihe funktionell und architektonisch bedingter baulicher Änderungen der Baumann-Stationen nach sich. Die Planung dieses Abschnitts wurde auf Forderung des von der Stadt Innsbruck bestellten – mit Friedrich Achleitner und Marcel Meili hochkarätig besetzten – Architekturbeirats vom Generalplaner Malojer Baumanagement an Schlögl & Süß Architekten, ein einschlägig versiertes Innsbrucker Büro, übertragen.
In enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt wurden in einem präzisen Analyse- und Planungsprozess Erhalt, Rückführung sowie die notwendigen Um- und Zubauten festgelegt. Sämtliche transformatorischen Eingriffe folgen dem Grundkonzept, erforderliche Ergänzungen zum Bestand in Form und Material bewusst als solche zu zeigen und den Altbestand in den wesentlichen Teilen konsequent auf den Ursprungszustand rückzubauen. Neues ist durch klare Schnitte von der Bausubstanz abgesetzt und ordnet sich gleichzeitig in Maßstab und Grundhaltung dem Gesamtgebäude unter, funktionsbedingte Adaptionen wurden in Bezug auf ihre Materialität und Ausprägung zurückhaltend ausgeführt.
Im Konkreten wurde bei der Talstation auf der Hungerburg die notwendige Vergrößerung der Wartehalle durch den Abbruch der nordseitig gelegenen Nebenräume erzielt. Die daraus entstandene Raumerweiterung setzt sich besonders in der Ausbildung der Oberflächen architektonisch klar von der bestehenden Halle ab, wodurch deren alte Dimension und der Raumeindruck spürbar bleiben. Später ausgebrochene Fensteröffnungen in der West- und Nordfassade wurden wieder geschlossen.
Rund um den Gebäudekomplex der Seegrube kam es zu den stärksten Veränderungen der Bausubstanz. Durch die erhöhte Fahrgastkapazität war eine Erweiterung der Wartehalle notwendig. Das Hauptdach einer aus den 1950er Jahren von Franz Baumann selbst ausgeführten Erweiterung der Wartehalle wurde angehoben und östlich durch eine in der Höhe abgesetzte Dachfläche ergänzt. Der Umbau bewahrt die prägnante Dachlandschaft, der Zubau schiebt sich als eigenständiger, horizontaler Baukörper mit weitem Ausblick ins Tal unter die bestehenden Dachflächen. Der Küchenzubau an der Nordseite des Gebäudes, der gleichzeitig als Lawinenschutz fungiert, wird als klar abgesetzter Baukörper in Form eines eingeschossigen, durchlaufenden Sichtbetonwinkels realisiert. Die durch verschiedene Umbauten früherer Jahre veränderten Gaststuben des Restaurants wurden auf den ursprünglichen Zustand rückgebaut und nordseitig durch eine zeitgemäße Freeflow- und Schauküchenzone ergänzt.
Am Hafelekar wurden sämtliche späteren Zubauten im Eingangsbereich abgebrochen und damit die alte Gebäudehülle wieder hergestellt. (Text: Claudia Wedekind nach einem Text der Architekten)
Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol
Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekind
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