Bauwerk

Erweiterung der „Bühne im Hof“
SOLID architecture, Pfeil Architekten - St. Pölten (A) - 2004
Erweiterung der „Bühne im Hof“, Foto: Hertha Hurnaus
Erweiterung der „Bühne im Hof“, Foto: Hertha Hurnaus
24. November 2007 - ORTE
Gegründet 1990 in den Räumen einer ehemaligen Wäscherei, war die Bühne im Hof zunächst Ort der Kleinkunst für 160 Besucher, avancierte aber mit anspruchsvollen Produktionen bald zu einem kulturellen Zentrum. Um den gewachsenen technischen Anforderungen und dem Sitzplatzbedarf zu genügen, erweiterte Architekt Eduard Neversal die Bühne 1993 zum modernen Theaterhaus für 500 Besucher. Angrenzende Kleinwohnungen wurden dabei zu Garderoben, Büros und einem Buffet umgewandelt. Da der Umbau den gesamten Hof konsumierte, wich man für die neuerliche Erweiterung, 2004, um ein Pausenfoyer, Verwaltungs- und Lagerräume, auf das Nachbargrundstück aus. War die Bühne im Hof vormals in einem Innenhof der Linzerstraße versteckt, so sticht sie nun von der Julius-Raab-Promenade direkt ins Auge. Die günstige Lage des Zubaus und der nahe Parkplatz gaben den Ausschlag, den Haupteingang an diese Seite zu verlegen. Nun strahlt der geometrische weiße Baukörper aus der wenig attraktiven Umgebungsbebauung heraus und leuchtet nachts durch die raumhohe Verglasung des Eingangs. Unterschiedliche Gebäuderücksprünge bilden einen kleinen Vorplatz, der, teils überdeckt, im Sommer als Gastgarten genutzt wird. Betreten wird das Gebäude über den beidseitig verglasten Windfang. Im zweigeschoßigen Pausenfoyer, zugleich ein eigener Veranstaltungsort, befindet sich die Bar und eine Galerie. Von diesem zentralen Raum erschließen sich der bestehende Theatersaal, die Garderobe und das nach außen orientierte Kartenbüro, weiters eine Gastronomieküche sowie Lagerräume. Eine einläufige Treppe führt nach oben zur Verwaltung. Große Öffnungen in der Dachfläche über dem Foyer und die verglaste Fassade sorgen für optimale Belichtung. Weiß dominiert nicht nur die äußere Hülle, sondern ebenso das Innere und unterscheidet vom Bestand. Im Gegensatz zum ganz in Schwarz gehaltenen Bühnen- und Zuschauerraum, der die Konzentration auf die Darstellenden lenkt, wird im Foyer der Besucher ins Rampenlicht gerückt. Von außen wirkt der Erweiterungsbau wie ein eigenes Theater. Doch kann das Neue nicht ohne das Alte existieren. Aber das bleibt Geheimnis – bis zum letzten Akt des Stückes »Bühne im Hof Susanne Gantner

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Für den Beitrag verantwortlich: ORTE architekturnetzwerk niederösterreich

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