Bauwerk

Brückenfamilie St.Pölten
Erhard Kargel - St. Pölten (A) - 2000
Brückenfamilie St.Pölten, Foto: Manfred Seidl
Brückenfamilie St.Pölten, Foto: Manfred Seidl
22. Oktober 2007 - ORTE
In kurzen Abständen queren drei Wirtschaftswege und eine Landesstraße westlich der Raststätte St. Pölten die Autobahn und eine geplante Eisenbahntrasse. Die Bündelung der Verkehrsträger bedingte den Neubau von vier Brücken, der sowohl kostengünstig, ingenieurmäßig intelligent und ohne längere Störung des Verkehrs erfolgen, als auch landschaftlich integriert und doch unverwechselbar wirken sollte. Das Besondere der gleichen Brückenkonzepte wird durch den leuchtend gelben Anstrich der sichtbaren Zugelemente aus Stahl signalisiert. Sie werden aus der Sicht des Autofahrers als »Brückenfamilie« wahrgenommen. Drei, in einem Fall vier schlanke Stützen tragen die geometrisch klar gehaltenen Joche. Darauf wurden vorgefertigte schalenförmige Elemente aus Stahlbeton aufgereiht, die zur Erzielung statischer Durchlaufwirkung kraftschlüssig verbunden und mit Ortsbeton gefüllt wurden. Auf ein Gerüst konnte verzichtet werden, bloß beim Einbringen der Elemente mit dem Kran musste der Verkehr einige Minuten angehalten werden. Die sorgfältige Proportionierung und die dank Vorfertigung exakten Oberflächen ergeben zusammen mit dem rhythmischen Verlauf der freiliegenden Zugarmierung ein elegantes und charaktervolles Bauwerk, das sich rasch als landschaftsprägendes Element im Gedächtnis der Autobahnbenützer festsetzt. Walter Zschokke

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