Ein architekturbegeisterter privater Treibstoffhändler ermöglichte als Bauherr schon zum zweiten Mal eine dem Standort angepasste, eigenständige Interpretation der Bauaufgabe „Tankstelle“, abweichend von den vorgeschriebenen Gestaltungsrichtlinien eines Weltkonzerns. Im Gewerbegebiet von Prutz, einer Gemeinde südlich von Landeck gelegen, ist die Tankstelle parallel zur Straße Richtung Reschenpass, der Nord-Süd-Verbindung nach Italien und in die Schweiz, situiert. Eine in der Längsrichtung leicht geneigte Dachfläche mit einer Ausdehnung von über 1.000 m² folgt dem Straßenverlauf. Die 14 x 78 m Spannbetondecke mit Zuggliedern in beide Richtungen lagert auf 16 Verbundstützen in einer Höhe von 6 bis 7 m auf. Diese schwebende Dachfläche überspannt auch den Pavillon, einen gläsernen Kubus, in dem Kasse, Laden und Restaurant untergebracht sind. An der südlichen Schmalseite knickt das Dach im rechten Winkel nach unten und bildet die Basis für die große Werbefläche des Treibstoffkonzerns. Hinter dieser vertikalen Blende ist ein ausgeklügeltes Kastenrinnensystem integriert, welches je nach Regenintensität entweder partielle Regenschleier oder einen durchgehenden Wasservorhang bzw. Wasserfall erzeugt. (Text: Claudia Wedekind nach einem Text des Architekten)