Bauwerk
Hofstallgasse - Neugestaltung
one room huber/meinhart - Salzburg (A) - 2006
29. November 2007 - Initiative Architektur
Die Neugestaltung der Hofstallgasse war das ultimative Sommertheater des Jahres 2006. Währenddessen in den Festspielhäusern die musiktheatralischen Werke Mozarts abgearbeitet wurden, echauffierten sich, in selten trauter Einheit, Boulevard und Feuilleton über den „goldenen“ Asphalt in der Hofstallgasse. Ohne diesen Belag, wäre wohl erstmals die Festspielsaison ohne Eklat über die Bühne gegangen. Drinnen, in den architektonisch belanglosen Häusern, haben längst die Sponsoren und ihre Kassenwarte das Kommando übernommen. Irritationen sind dort tabu, und aufs kalkulierte Schmunzeln über Choristinnen in Palmersschürzen reduziert.
Nachdem das Getöse über den Straßenbelag abgeebt ist, der Asphalt mit einigen Streifenmustern (Gib Gummi!) verziert und sein anfangs knalliger Ton ein wenig ausgebleicht ist, dämmert es so manchem Heißmacher, dass er übers Ziel geschossen hat. Dass es den Architekten nie um Provokation ging, ist selbstverständlich, muss hier aber dennoch gesagt werden.
Die Neugestaltung der Hofstallgasse ist dabei im Prinzip ganz lapidar. Im Ansatz geht es um die Aufhebung der einstigen Schneisen von Fahrbahnen und beidseits liegenden Gehsteigen. Der Belag reicht nun als einheitliche Oberfläche von den Wänden der Festspielhäuser bis zur gegenüberliegenden Universität, wodurch die Gasse optisch erweitert wird. In den Asphalt bündig eingelassene, schräg zur Straßenflucht verlaufende Lichtleisten, unterstützen diese Wirkung. Damit erhält die Gasse nun tatsächlich jene häufig beschworene Foyerwirkung. Einer bloßen Ästhetisierung des urbanen Raums wirkt die neue Gestaltung der Hoststallgasse dennoch bewusst entgegen. Hier finden sich eben keine noblen Steinplatten, will sagen, die Hofstallgasse bleibt, trotz eines gewissen Upgrades, eine ganz normale Verkehrsfläche.
Die mediale Inszenierung des Sommers 2006 zeigt, wie sensibel die Frage der Neugestaltung von Plätzen in der Altstadt ist. Sie ist aber auch ein Hinweis dafür, dass die Auseinandersetzung um gesellschaftliche Positionen nach wie vor im öffentlichen Raum der Stadt ihren wichtigsten Ort hat. (Text: Roman Höllbacher)
Nachdem das Getöse über den Straßenbelag abgeebt ist, der Asphalt mit einigen Streifenmustern (Gib Gummi!) verziert und sein anfangs knalliger Ton ein wenig ausgebleicht ist, dämmert es so manchem Heißmacher, dass er übers Ziel geschossen hat. Dass es den Architekten nie um Provokation ging, ist selbstverständlich, muss hier aber dennoch gesagt werden.
Die Neugestaltung der Hofstallgasse ist dabei im Prinzip ganz lapidar. Im Ansatz geht es um die Aufhebung der einstigen Schneisen von Fahrbahnen und beidseits liegenden Gehsteigen. Der Belag reicht nun als einheitliche Oberfläche von den Wänden der Festspielhäuser bis zur gegenüberliegenden Universität, wodurch die Gasse optisch erweitert wird. In den Asphalt bündig eingelassene, schräg zur Straßenflucht verlaufende Lichtleisten, unterstützen diese Wirkung. Damit erhält die Gasse nun tatsächlich jene häufig beschworene Foyerwirkung. Einer bloßen Ästhetisierung des urbanen Raums wirkt die neue Gestaltung der Hoststallgasse dennoch bewusst entgegen. Hier finden sich eben keine noblen Steinplatten, will sagen, die Hofstallgasse bleibt, trotz eines gewissen Upgrades, eine ganz normale Verkehrsfläche.
Die mediale Inszenierung des Sommers 2006 zeigt, wie sensibel die Frage der Neugestaltung von Plätzen in der Altstadt ist. Sie ist aber auch ein Hinweis dafür, dass die Auseinandersetzung um gesellschaftliche Positionen nach wie vor im öffentlichen Raum der Stadt ihren wichtigsten Ort hat. (Text: Roman Höllbacher)
Für den Beitrag verantwortlich: Initiative Architektur
Ansprechpartner:in für diese Seite: Clara Kanz
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