Bauwerk
Adaptierung Reihenhaus
gaupenraub+/- - Wien (A) - 2001
16. Dezember 2007 - Az W
Der Ort: eine Reihenhaussiedlung Baujahr 1963 an der Stadtgrenze zu den Wiener Weinbergen im 19. Bezirk. Die Aufgabe: eine mittlere Reihenhausparzelle, knapp 6 m breit, gut 30 m lang, 2-stöckig bebaut mit insgesamt 115m² Wohnfläche so zu adaptieren, dass eine Innenstadt-geplagte junge Familie bei ihrer Übersiedelung an die Peripherie ihre um einiges größere Stadtwohnung nicht gleich wieder vermissen wird.
Eine statisch noch verträgliche, jedoch maximale Entkernung und die vollkommene Öffnung der Gartenfassade bildeten den Anfang der baulichen Maßnahmen. Der lange schmale Streifen sollte damit in einem ersten Schritt möglichst übergangslos erlebbar werden. Im zweiten Schritt wurde dieser allerdings wieder in verschiedene Wohnsequenzen organisiert. Um aber die Großzügigkeit der Länge und gleichzeitig die Gebrauchstauglichkeit durch die zweite Maßnahme gleichberechtigt nebeneinander zu behalten, wurden die jetzt folgenden einzelnen baulichen Eingriffe immer wieder durch ihr Gegenteil ausgeglichen: So wurden z.B. Trennelemente zwischen Terrasse und Wohn-„zimmer“, zwischen Wohn-„zimmer“ und Ess-„zimmer“ und ein drittes zur Küche eingeführt – allerdings beweglich und als verglaste Schiebeelement- Drehtür-kombination; die bis dato nicht gedämmte Trennwand zum östlichen Nachbarn wird zum Ausgleich dafür mit einem in die neue Vorsatzschale integrierten Regalsystem versehen, das über die zuvor genannten Raumabschlüsse über die gesamte Hauslänge hinweg als wieder verbindendes Element streicht, dann aber durch die Raum- abhängigen unterschiedlichen Utensilien der Besitzer gleichzeitig auch wieder zoniert ...
So entstand in Summe ein Wechselspiel von Schaffen und wieder Verwischen von räumlichen Grenzen zur Maximierung von Großzügigkeit. Diesem Ziel ordnet sich auch die wesentlichste Maßnahme im Obergeschoss unter: das elterliche Bett durchstößt die Zimmerwand und wölbt sich in den Luftraum des Stiegenaufgangs – was zudem dessen plötzliche Höhenausdehnung wieder auf eine angemessene Proportion zum restlichen Innenraum reduziert.
Letztlich ergab die Renovierung und der Umbau zwar wieder nur 115m², aber durch die nahtlose Verbindung mit dem Garten und durch die Flexibilität des offenen Raumsystems fühlen sich diese jetzt fast doppelt so groß an. (Text: Alexander Hagner)
Eine statisch noch verträgliche, jedoch maximale Entkernung und die vollkommene Öffnung der Gartenfassade bildeten den Anfang der baulichen Maßnahmen. Der lange schmale Streifen sollte damit in einem ersten Schritt möglichst übergangslos erlebbar werden. Im zweiten Schritt wurde dieser allerdings wieder in verschiedene Wohnsequenzen organisiert. Um aber die Großzügigkeit der Länge und gleichzeitig die Gebrauchstauglichkeit durch die zweite Maßnahme gleichberechtigt nebeneinander zu behalten, wurden die jetzt folgenden einzelnen baulichen Eingriffe immer wieder durch ihr Gegenteil ausgeglichen: So wurden z.B. Trennelemente zwischen Terrasse und Wohn-„zimmer“, zwischen Wohn-„zimmer“ und Ess-„zimmer“ und ein drittes zur Küche eingeführt – allerdings beweglich und als verglaste Schiebeelement- Drehtür-kombination; die bis dato nicht gedämmte Trennwand zum östlichen Nachbarn wird zum Ausgleich dafür mit einem in die neue Vorsatzschale integrierten Regalsystem versehen, das über die zuvor genannten Raumabschlüsse über die gesamte Hauslänge hinweg als wieder verbindendes Element streicht, dann aber durch die Raum- abhängigen unterschiedlichen Utensilien der Besitzer gleichzeitig auch wieder zoniert ...
So entstand in Summe ein Wechselspiel von Schaffen und wieder Verwischen von räumlichen Grenzen zur Maximierung von Großzügigkeit. Diesem Ziel ordnet sich auch die wesentlichste Maßnahme im Obergeschoss unter: das elterliche Bett durchstößt die Zimmerwand und wölbt sich in den Luftraum des Stiegenaufgangs – was zudem dessen plötzliche Höhenausdehnung wieder auf eine angemessene Proportion zum restlichen Innenraum reduziert.
Letztlich ergab die Renovierung und der Umbau zwar wieder nur 115m², aber durch die nahtlose Verbindung mit dem Garten und durch die Flexibilität des offenen Raumsystems fühlen sich diese jetzt fast doppelt so groß an. (Text: Alexander Hagner)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig